Montag, 10. Dezember 2012

MCI Study Tour durch Asien

Hallo liebe Blog-Besucher!

Seit meiner letzten Reise im Juli dieses Jahres hat sich wieder etwas getan. Ich hatte das Vergnügen, gemeinsam mit meinen Studienkollegen 3 Wochen lang durch Asien zu cruisen. Dabei machten wir in den beeindruckenden Städten Dubai, Abu Dhabi, Singapore, Hong Kong, Macau und Shenzhen (China) Halt, um uns beindruckende Hotels und Attraktionen anzusehen sowie interessante Vorträge anzuhören. Nach dem zweiwöchigen offiziellen Teil, gönnten sich 6 von uns noch eine echte chillige Urlaubswoche in Thailand. Fotos von der gesamten Reise findet ihr in der Fotogalerie rechts!

Mit den Fotos ist es aber nicht getan. Da es sich bei der Reise ja um eine Studienreise handelte, mussten wir das Erlebte natürlich auch entsprechend geistreich reflektieren. Zu diesem Zweck wurden uns 4 Fragen mitgegeben, deren Antworten wir in einem e-Portfolio sammeln mussten. Und genau diese Sammlung habe ich nun auf diesen Blog gestellt, damit auch ihr, liebe Leser, etwas von dieser Reise habt ;) (Eine ausführliche Schilderung der Erlebnisse ist mir aus zeitlichen Gründen leider nicht möglich. Dafür dürft ihr euch gerne durch die Fotos wühlen). 

Und hier gehts zum Portfolio:



Um euch noch einen schnellen Überblick über die Highlights der offiziellen Study Tour zu verschaffen, habe ich einige der besten Fotos in einem kurzen Video zusammengefasst. Viel Spaß beim Ansehen!




Und auch von unserem privaten Aufenthalt in Thailand gibt's ein kurze Fotoshow in Form eines Youtube Videos:

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Tag 9 und 10: Die Hauptstadt kommt zum Schluss

Längst überfällig ist er, jener Eintrag, in dem wir euch das letzte Mal von unserer genialen Norwegen-Reise berichten. Auch wenn viele schon daran gezweifelt haben, dass ich diesen Post überhaupt noch online stelle - unsere letzen eineinhalb Tage in Norwegen werde ich euch ganz sicher nicht vorenthalten. Unser Aufenthalt in Norwegen's Hauptstadt war zwar kurz, aber dafür umso lustiger! Aber wie gehabt, alles schön der Reihe nach:




Ja, unsere letzte Nacht im Zelt hatten wir offensichtlich gut überstanden. Um genau zu sein, war es wohl auch die angenehmste Nacht im Zelt: Ein perfekter, ebener Untergrund, angenehme Temperaturen, Windstille und ungewohnte Ruhe (keine Durchzugsstraße direkt neben dem Zelt) ermöglichten es, unsere ersten norwegischen Campingerfahrungen mit einem positiven Erlebnis abzuschließen.

Die letzte Fahrt mit unserem lieb gewonnenen Passat war eine ziemlich kurze und führte uns gerade einmal 93 km vom Zeltplatz in Hamar bis runter zum Osloer Flughafen Gardemoen, wo wir unseren fahrbaren Untersatz nach rund 3.300 unfallfreien Kilometern abstellten und auf öffentliche Verkehrsmittel umstiegen.


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Von nun an waren wir die Verantwortung des Selberfahrens los und konnten unser Schicksal ganz in die Hände diverser Busfahrer legen. Irgendwie beunruhigend, aber es hat auch etwas Angenehmes: Man darf auch mal ein Bierchen mehr trinken ;). Und auch wenn Oslo nicht gerade der geeignetste Ort dafür ist, taten wir genau das. Aber vorher checkten wir noch schnell in unser Hostel ein. Dieses ist zwar sehr gut gelegen und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ok, dafür hab ich bei einem Hostel-Check-in aber noch nie so eine angepisste Mitarbeiterin erlebt. Das passt irgendwie nicht zu einem Hostel. Da erwartet man sich einfach gut gelaunte, nette Studenten, die einen mit einem coolen Spruch willkommen heißen und unaufgefordert mit Insider-Infos über die besten Partylocations überhäufen. Darauf warteten wir leider vergebens, weshalb wir uns selbst auf die Suche nach den guten Locations machen mussten ...

Und irgendwie war das auch gar nicht so schwer, denn die Hauptstadt Norwegens hat eine ziemlich gute Auswahl ;) Na gut, die erste Bar, die wir ansteuerten, war schon etwas komisch, dafür waren aber die darauffolgenden richtig gut ...



Richtig, 8,- Euro für ein Bier ist nicht gerade das, was man in Österreich gewohnt sind. Deshalb auch meine Bemerkung oben, dass sich Oslo nicht unbedingt zum ausgiebigen Verzehr alkoholischer Getränke eignet. Uns störten die Preise aber dennoch nicht, denn wir genossen unsere Kühlen Blonden mit Maß und Ziel. Echte Bier-Sommeliers sozusagen.

Auch das Wetter spielte mit und so konnten wir so manchen Drink auch  im Freien genießen

Zwischen den einzelnen Bar-Stopps kamen wir unserer touristischen Pflicht nach und besuchten die ein oder andere Sehenswürdigkeit. Zum Beispiel die Festung Akershus, die mit ihren alten Gemäuern für eine besondere Stimmung sorgte und zudem - auf einem Hügel gelegen - einen guten Ausblick auf die Häfen der Stadt ermöglichte.

 

Kaum hatten wir das mittelalterliche Ambiente der Festung verlassen, holte uns das moderne Oslo wieder ein. Nur Bernie - verliebt in sein iPhone - bekam davon nicht sehr viel mit.


Nachdem wir uns im beliebten Stadtteil Aker Brygge bei T.G.I. Fridays ein weiteres Bier um rund 12,- Euro gegönnt hatten, wanderten wir wieder zurück in Richtung Innenstadt, wo wir uns vor der Kulisse des zweithässlichsten Rathauses Norwegens eine Breakdance-Vorführung anschauten.

Das Osloer Rathaus: Hässlich aber nicht unbedeutend.
Hier wird alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels,  der Friedensnobelpreis vergeben

Unmittelbar vor dem Norwegischen Parlament wurden wir dann auch noch unverhofft zu Helden: Von den Norwegern unbemerkt, begann es plötzlich aus einer Mülltonne zu qualmen.



Bernie und ich erkannten die brenzlige Situation sofort und machten ein vorbeifahrendes Polizei Auto darauf aufmerksam, was einen spektakulären Blaulichteinsatz zur Folge hatte. So viel Action wegen einer brennenden Mülltonne kam uns dann doch ein bisschen übertrieben vor, weshalb wir uns auch gleich wieder aus dem Staub machten und die nächste Bar aufsuchten. Nach einem weiteren 8-Euro-Bier und einem scharfen Osloer Kebab ließen wir es dann gut sein und wanderten zurück ins Hostel. Schließlich stand am nächsten Tag die Heimreise nach Österreich bevor.

Die Bier vom Vortag machten sich am Morgen zumindest noch bei Bernie bemerkbar, denn der hatte so seine Probleme aus dem Hostel zu kommen ;)




Während dem Frühstück, zwischen Butterbroten und Schinkelsemmerln, erfüllten wir unsere Verpflichtung gegenüber den Daheimgebliebenen und schrieben noch schnell ein paar Postkarten.


Ob der frühen Stunde ist es kein Wunder, dass diese zum Teil auch etwas "kreativer" ausfielen ...



Die anschließende 45-minütige Fahrt zum Flughafen nützten wir, um in Melancholie zu schwelgen. Während der 9 Tage, die wir in Norwegen verbringen durften, hatten wir so viele schöne Eindrücke gesammelt, dass uns schwer fiel, schon wieder abzureisen.  Wie gerne wären wir noch weitere 9 Tage (oder Wochen) geblieben, um die vielen beeindruckenden Plätze dieses wunderschönen Landes zu entdecken. Doch die Flüge waren gebucht und auch unsere Mamas warteten schon sehnsüchtig in der Heimat auf uns. Also mussten wir wohl oder übel in den Flieger steigen ...


Dieser Gesichtsausdruck stellte sich bei Bernie erst ein, als wir kurz vor der Landung, um genau zu sein beim Vorbeifliegen an der Zugspitze - von heftigen Turbulenzen durchgeschüttelt wurden. Unser Flieger war den Luftlöchern aber locker gewachsen und so setzten wir am frühen Abend wohlbehalten am Innsbrucker Flughafen auf. Dort wurden wir bereits von meiner lieben Schwester Andrea und ihrem Markus (zur Erinnerung: Den beiden sowie meinem Bruder Tom hatten wir es zu verdanken, dass wir die Reise überhaupt in Angriff nehmen konnten) erwartet und mit einem perfekten Geschenk (die Flasche!) überrascht. Dieses Geschenk diente zurück in unserer Wohnung auch gleich als Einstieg für unser letztes "Norwegen"-Video.




Tja, wie im Video versprochen, haben wir den Blog gleich nach unserer Rückreise begonnen. Mit dem Fertiggstellen hat es zwar etwas gedauert, aber nun, gut 2 Monate danach, ist es mit diesen Zeilen endlich soweit.

Ich hoffe, dass euch das Lesen meiner (nicht immer ganz ernst zu nehmenden) Texte Spaß gemacht hat, dass auch die ein oder andere hilfreiche Info dabei war und - ganz wichtig - dass ihr uns nach den zum Teil sinnlosen Videos nicht für völlig verrückt haltet. Für uns war der Trip jedenfalls ein echtes Erlebnis, das wir so schnell nicht wieder vergessen werden.

Ich darf mich an dieser Stelle bei all jenen bedanken, die diese schöne Zeit ermöglicht haben: Bei Veronika und ihrer Familie am Lyngenfjord, bei Julia und ihren Freunden in Tolga, allen voran aber bei den edlen Spendern Andrea, Markus und Thomas und natürlich beim AWESOMEDARY Reisekumpanen Bernie Fox!

Weitere Fotos von Tag 9 + 10 gibts wie gewohnt in der Tagesgalerie zu sehen. Als krönenden Abschluss hat Bernie noch ein Video zusammengestellt, das unser Campingabenteuer in gewisser Weise Revuepassieren lässt ... Farvel Norge!




PS: In zwei Wochen werde ich gemeinsam mit meinen Studienkollegen eine 3-wöchige Asienreise antreten. Wenn es sich zeitlich irgendwie ausgeht, werde ich hier natürlich davon berichten.

Dienstag, 11. September 2012

Tag 8: Nationalpark oder Olympiastadt?

Wie die Zeit verfliegt! Schon wieder sind seit dem letzten Eintrag fast 2 Wochen vergangen. Jetzt aber flott! Wie gehabt beginnt der Post mit einem Guten Morgen Video. Auch wenn die Nacht in Julias trautem Heim sehr angenehm war, gibt sich Bernie am nächsten Morgen ziemlich wortkarg ;)




Nach einem üppigen Frühstück, das Julia und ihre Arbeitskolleginnen für uns vorbereitet hatten und das auch norwegische Spezialitäten wie etwa den braunen, süßlich schmeckenden Käse beinhaltete, hieß es schließlich Abschied nehmen. Da weder Julia, noch eine der anderen Mädels Tränen vergossen, als wir ins Auto stiegen, ist wohl davon auszugehen, dass sie alle nicht ganz unglücklich darüber waren, uns endlich wieder los zu sein ;). Wir jedenfalls haben wir den Tag mit ihnen ehrlich genossen und sagen dafür noch einmal ganz kräftig DANKE!

An diesem Tag stand uns ebenfalls wieder eine nicht gerade kurze Autofahrt bevor: Insgesamt rund 400 Kilometer, die uns zuerst in den Rondane Nationalpark (B), dann in die Olympiastadt Lillehammer (C) und schließlich zu unserem Campingplatz in Hamar (D) führten. Natürlich schafften wir es auch diesmal, einige Kilometer mehr als eigentlich notwendig auf den Tacho zu spulen.


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Wie erwähnt, war unser erstes Reiseziel der Rondane Nationalpark, dessen Besuch sich schon allein wegen seiner "hohen" Berge (10 Gipfel über 2000m) bezahlt machen sollte. Darüber hinaus ist dieser Nationalpark der älteste in Norwegen und gilt als wichtiges Rückzugsgebiet für große Herden wildlebender Rentiere. Als eingefleischte Naturfreunde jagten Bernie und ich unseren Passat über eine schmale, steile Straße auf ein Hochplateau rauf (natürlich unter Einhaltung der maximal erlaubten Geschwindigkeit und mit minimalem Spritverbrauch!), um die geologischen und biologischen Vorzüge dieser Gegend kennenzulernen. Am Ende der engen, steilen Straße angekommen, war plötzlich eine Entscheidung zu treffen:



Das schlechte Wetter verhinderte also, dass wir auf Tuchfühlung mit Rondanes wildlebenden Rentieren gingen (wahrscheinlich auch besser so - für beide Seiten). Dafür brachte die schnell durchgeführte demokratische Abstimmung ein klares Ergebnis: keine Zeit vergeuden und schnellstmöglich runter in die berühmte Olympiastadt Lillehammer. 

Auf dem Weg dorthin wollten wir noch an einem gemütlich Rastplatz Pause machen und uns etwas Leckeres zu Mittag kochen. Aber wie's der Teufel haben will, waren die sonst so häufigen Rastplätze auf der E6 von nun an scheinbar Mangelware. Kilometerweit mussten wir das Knurren unserer Mägen ertragen, bis wir endlich einen geeigneten Ort für unsere Mittagspause fanden. Dieser war dafür mit Bänken und Tischen, WCs und ausreichend Parkplätzen ausgestattet, sodass wir uns nach Chilli con Carne mit Kartoffeln sogar noch einen  halbstündigen Power nap gönnen konnten.

Endlich: Schönes Wetter und ein Rastplatz in Sicht!

Etwa eine Stunde nach unserem erfrischenden Mittagsschläfchen erreichten wir voller Erwartung Lillehammer (C). Wir fuhren von der E6 ab, lenkten unseren Kombi in Richtung "Sentrum", passierten dieses ohne etwas zu sehen, das in irgendeiner Weise an ein Zentrum einer pulsierenden Stadt erinnert hätte, folgten einem vielversprechenden "Olympiaparken"-Schild, sahen auf dem Weg dorthin wieder nichts Spannendes, und landeten schlussendlich auf einem Parkplatz vor einer für uns nicht identifizierbaren Sehenswürdigkeit namens Maihaugen.




Bernies kurzzeitigem Ausflug ins Tierreich zum Trotz, ließen wir uns auch von der ersten ernüchternden Fahrt durch das Winter-Olympiastädtchen nicht davon abbringen, dem Zentrum einen zweiten Besuch abzustatten. Irgendwas musste das berühmte Lillehammer doch auch im Sommer zu bieten haben.




Nun war es also fix: Lillehammer ist im Sommer überhaupt nicht Hammer! Also schnell wieder rein ins Auto und auf in Richtung Süden.

Nach knapp 60 Kilometern, die uns entlang des Mjøsa-Sees (den größten in Norwegen) führten, hatten wir bereits wieder genug vom Fahren. Als wir bei Hamar (D) ein Campingplatz-Schild ausmachten, beschlossen wir kurzerhand, in diesem - hoffentlich am See liegenden - Campingplatz zu nächtigen. Und wieder mussten wir nun die Erfahrung machen, dass es ganz schön schwierig sein kann, ohne detaillierte Straßenkarte und Navigationssystem in einer 30.000 Einwohner-Stadt etwas zu finden. Gut eine Stunde lang (!) kurvten wir in Hamar herum, belästigten wehrlose Spaziergängerinnen mit der Bitte um eine Wegbeschreibung, bis wir endlich den verflu**ten Campingplatz auf dem Hedmarktoppen, einem Hügel über der Stadt, fanden. Wie gesagt, der Campingplatz lag zwar nicht direkt am See, sondern oben auf einem Hügel, bot dafür aber einen umso besseren Ausblick auf Norwegens größtes Binnengewässer. Die langwierige Suche hatte sich also gelohnt!


Nach erfolgreichem Zeltaufbau - übrigens dem mit Abstand schnellsten aber auch letzten dieser Reise - machte sich Haubenkoch Bernie gleich ans Werk:




Nach leckeren "hausgemachten" Penne Arrabiata nützten wir noch die vorbildich augestatteten Sanitärräume des Campingplatzes, bevor wir uns ein letztes Mal in unsere Schlafsäcke kuschelten (jeder in seinen eigenen - wir wollen keine blöden Gerüchte!).

Das wars soweit von Tag 8. Im nächsten Eintrag erzählen wir euch von unserem vorletzten Tag in Norwegen, den wir in Oslo, der Hauptstadt des Landes, verbrachten. Was man dort tun kann? Bestimmt sehr viel, wir beschränkten uns aber lediglich auf eine einzige Aktivität ... ;)

Übrigens: Auch von Tag 8 gibt es eine Tages-Fotogalerie, auch wenn diese diesmal wirklich etwas spärlich ausgefallen ist ;)

Donnerstag, 30. August 2012

Tag 7: Sightseeing und ländliche Idylle

Uiuiui, nach einer ewig langen Schreibpause hab ich's nun endlich wieder geschafft, mich an den Schreibtisch zu setzen. Höchste Zeit ist es, euch von den letzten Tagen unseres Norwegen-Trips zu berichten.

Wie im vorigen Post angekündigt, gestaltete sich Tag 7 abwechslungsreich. Vom Sightseeing in der Großstadt bis hin zum Lagerfeuer auf einer norwegischen Alm war alles dabei. Wie gewohnt, lassen wir den Tag aber mit einem Guten-Morgen-Video von Bernie beginnen:



Nach diesem offensichtlich gelungenen Start in den Tag hockten wir uns also wieder gut erholt ins Auto und starteten unsere Fahrt Richtung Süden. Auf dem Plan standen 2 Stopps: Trondheim und das kleine Örtchen Tolga, welches gleichzeitig auch unser Tagesziel werden sollte. In Summe legten wir am Tag 7 etwas mehr als 400 km zurück. Rund 80 davon hätten aber wirklich nicht sein müssen - dazu kommen wir aber später ;)

Auf dem ersten Teilstück nach Trondheim hatten wir wettermäßig wieder mal richtig Glück, was sich natürlich auch auf unsere ohnehin schon gute Laune auswirkte.



Nach etwa 2 Stunden Fahrtzeit erreichten wir schließlich Trondheim (B), mit 176.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Norwegens. Da wir durch unsere Tagträumerei die entsprechende Autobahnausfahrt verpasst hatten und unsere Straßenkarte keine Detailkarte der Stadt abgedruckt hatte, dauerte es gut eine halbe Stunde länger, bis wir nach planlosem Hin- u. Herkurven endlich den Weg ins Zentrum fanden. Dort spürten wir aber scheinbar instiktiv die günstigste Parkgarage der Stadt auf und konnten so wieder etwas Zeit gutmachen.

Kaum hatten wir das Auto abgestellt, gings auf direktem Wege zum nächsten Burger King. Dort konnten wir unsere dringendsten physischen Bedürfnisse - den "Stoffwechsel" betreffend - stillen ;) Anschließend erkundeten wir, was die Stadt so alles zu bieten hat.

Der beeindruckende Nidarosdom




Leider wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht, dass dieses "Einkaufscenter" hinter uns zu den bedeutendsten Kirchen Norwegens zählt und als Nationalheiligtum gilt. Erst im Nachhinein informierten wir uns auf Wikipedia, was es denn mit dem Nidarosdom so auf sich hat. Hätten wir die Infos vorher gehabt, hätten wir uns wahrscheinlich auch das Innere des Doms mal näher angesehen.

Trondheim ist bekannt für seine Pfahlbauten. Die bunten Häuser erinnern mich fast ein bisschen an Innsbruck

Nach dem wir noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit unter die Lupe genommen hatten, zog es uns - wieder ganz instinktiv - in die Fußgängerzone Trondheims. Und dort fanden wir endlich das, war wir insgeheim wirklich gesucht hatten: Kaffee! Guten Kaffee!


Natürlich überzeugte sich Bernie zuerst von der Qualität des Produktes, bevor wir dann zur Verkostung schritten. Eines vorweg: Wir wurden nicht enttäuscht :)

Schritt 1: Geruchstest
Schritt 2: Präsentation / optischer Eindruck
Schritt 3: Die Probe aufs Exempel - die Verkostung ;)

Nachdem wir nun das Gerücht, es gäbe keinen guten Kaffee in Norwegen, als unhaltbar entlarven konnten, hatten wir unsere eigentliche Mission in Trondheim erfüllt und konnten uns zufrieden wieder ins Auto setzen.

Nun folgte eine 200 km lange Strecke nach Tolga (C), auf der wir rund 280 km zurücklegten. Wie das geht? Das erzähl ich euch gleich. Zuerst müsst ihr aber wissen, was uns in dieses schöne aber abgelegene 1600-Seelen-Dörfchen mitten im norwegischen Outback (1 Einwohner/km²) lockte. Julia, ein (abenteuer)lustiges Mädel aus unserem Heimatort Sillian macht dort oben im Zuge ihrer Ausbildung gerade ein Praktikum auf einem Bauernhof. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, nach Veronika (Lyngen Lodge) die zweite Exil-Sillianerin in Norwegen zu besuchen.

Als wir am Tag zuvor sahen, dass sich ein Besuch ausgehen würde, nahmen wir spontan Kontakt mit Julia auf und kündigten unseren Besuch an. Sie war so frei, uns den Weg zu ihrem Aufentholtsort zu beschreiben. Und wir waren uns sicher, auf Anhieb dorthin zu finden (wenn's möglich war, ohne Stadtplan die günstigste Parkgarage in Trondheim zu finden, sollte das ja wirklich kein Problem sein). Julia erklärte uns, dass das Anwesen zwischen den beiden Orten Tynset und Tolga liegen würde und dass wir nur nach einem Schild mit dem Hausnamen "Eidsvollen" Ausschau zu halten hätten. Nachdem wir die 20 km zwischen Tynset und Tolga einmal rauf und runter gefahren waren und trotz genauestem Lesen ALLER Schilder das richtige nicht finden konnten, griffen wir zum Handy und riefen Julia an. Diese zeigte sich hilfsbereit, stieg auf ihr Rad und fuhr vom Hügel runter zur Straße, wo sie uns in Empfang nehmen und auf die richtige Straße lenken wollte. Wie es der Zufall wollte, öffnete der Himmel wenige Minuten später seine Schleusen und es schüttete wie aus Eimern. Nun hieß es aber Gas geben, schließlich wollten wir verhindern, dass Julia wegen uns so richtig eingeweicht wurde. Ein weiteres Mal nahmen wir die 20 km in Angriff und wieder war weder vom Schild noch von Julia etwas zu sehen. Ungläubig und getrieben von einer leisen Vorahnung aktivierten wir das Datenroaming unseres Handys - nun konnte nur noch Google Maps helfen. Auch wenn unsere Straßenkarte keine mehr anzeigte, es musste hier noch eine zweite Straße geben. Und tatsächlich: Erst bei näherem Heranzoomen zeigte uns Google die paralell verlaufende alte Straße, auf der Julia höchstwahrscheinlich auf uns warten würde. Mit schlechtem Gewissen stieg Bernie aufs Gas und rauschte vollen Spurrinnen zum Trotz Richtung vereinbarten Treffpunkt. Und diesmal wurden wir fündig: Das gesuchte Schild stand wie beschrieben neben der Straße und auch Julia war da. Sie kauerte unter dem Dach eines winzigen Müllhüttchens und suchte so Schutz vor dem strömenden Regen. Zu unserer Überraschung war sie nicht mal sauer, sondern schien sich sogar ein wenig zu freuen uns zu sehen :)

Im Haus der Familie Gunhild Skattebu und Ola Jordet trafen wir sehr zu unserer Freude auf einen Haufen junger Leute. Eldri und Hans-Ola, die beiden Kinder des Hauses, Audun, ein Studienkollege von Hans-Ola, sowie Helena und Marlene, die beiden Arbeitskolleginnen von Julia, bereiteten uns einen herzlichen Empfang. Dazu gabs auch noch Kaffee und einen leckeren Kuchen, den Julia extra für uns gebacken hatte! Und als Krönung wurden wir auch noch dazu eingeladen, im Haus zu übernachten - somit konnte unser Zelt eine weitere Nacht ungenützt bleiben.

v.l. Bernie, Audun, Julia, Hans-Ola, Helena, Eldri, Marlene

Nach einem unterhaltsamen Kaffeeklatsch - endlich konnten wir auch mal Einheimischen reden, die nicht an einer Tankstelle oder auf einem Campingplatz arbeiteten - führte uns Julia durch das Anwesen und zeigte uns ihren Arbeitsplatz.

Julias Reich: der Kräutergarten
Hier werden die Kräuter getrocknet, um sie später zu Tee verarbeiten zu können




Nach dieser interessanten Führung durch das Anwesen der Familie hatten wir aber noch nicht alles gesehen und auch erst die Hälfte der Familie kennengelernt. Die Eltern und die jüngere Schwester von Hans-Ola und Eldri verbrachten den Abend auf ihrer Alm, die sich ca. 10 Autominuten oberhalb des Hauses befindet. Die Frage, ob wir Lust hätten da hoch zu fahren, beantworteten wir natürlich mit einem klaren JA! Also stiegen wir gegen 23.30 Uhr allesamt nochmal ins Auto und fuhren hoch auf die Alm.

Dort hatten Gunhild und Ola sowie zwei ihrer Freunde bereits ein großes Lagerfeuer entfacht, um mit dem Rauch Mosquitos zu vertreiben und gleichzeitig für wohlige Wärme zu sorgen. Während wir mit dem ein oder anderen Bierchen und/oder Irish Coffee verwöhnt wurden, sorgte die langsam untergehende Sonne für eine einzigartige Stimmung.



Der Abend auf der Alm gestaltete sich nicht nur stimmungsvoll, sondern auch äußerst interessant. Eldri und ihre Schwester führten uns in die uralten Hütten der Alm, die uns einen guten Eindruck davon vermittelten, wie die Menschen hier vor langer Zeit lebten. Und Ola, ein begeisterter Jäger, ließ uns wissen, dass es hier oben Wölfe und Bären gibt und schilderte, wie er immer wieder auf Bärenjagd gehen muss, um die Nutztiere der Bauern vorm Gefressenwerden zu bewahren. Als sich die Sonne mitten in der Nacht schlussendlich doch verabschiedete und es langsam kühl wurde, verabschiedeten wir uns von Gunhild, Ola & Co. und fuhren wieder runter ins Tal. Dort angekommen führte uns Julia zu unserem Schlafplatz:



Einen urigeren und gemütlicheren Schlafplatz als diesen kann man sich wohl kaum vorstellen. Wie ihr euch denken könnt, haben wir hier besonders gut geschlafen!

Im nächsten Posting (das nicht mehr so lange auf sich warten lassen wird) erzählen wir euch von Tag 8, dem vorletzten Tag unserer Reise, der mit einem vorzüglichen Frühstück im Hause Gunhild Skattebu und Ola Jordet begann, uns in die Olympiastadt Lillehammer führte und auf einem Hügel über dem größten See Norwegens endete.

Nun möchten wir aber die Gelegenheit nützen und uns hoch offiziell bei Gunhild und Ola, ihren drei Kindern und ihren Mitarbeiterinnen, allen voran aber bei Julia für den grandiosen Abend bedanken - er wird uns mit Sicherheit sehr lange in guter Erinnerung bleiben!

Alle weiteren Fotos von Tag 7 findet ihr wie immer in der entsprechenden Fotogalerie!

Freitag, 10. August 2012

Tag 6: Der Tag im Auto

Wie versprochen, darf Bernie wieder seinen frühmorgendlichen Kommentar zum Zeltplatz abgeben:



Nach dieser offensichtlich "erholsamen" Nacht waren wir also wieder bereit fürs Auto. Und in diesem sollten wir mehr oder weniger den gesamten Tag verbringen. Unsere Fahrt führte uns von unserem Zeltplatz westlich von Bodø (A) immer Richtung Süden, zuerst am Polarkreis (B) vorbei, dann weiter nach Mo i Rana (C) und schlussendlich bis auf einen Campingplatz (D) 23km vor Steinkjer. In Summe stolze 535 km. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 67 km/h (mehr ließ die kurvenreiche Strecke und die blöden Pässe nicht zu) ergab sich eine Nettofahrtzeit von 8 Stunden.


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Während dieser schier endlosen Fahrt gab es wenige Highlights zu sehen und auch das schlechte Wetter hüllte die Landschaft in ein monotones, langweiliges Grau. Es sei noch einmal betont, wie wichtig es in solchen Situationen ist, ausreichend gute Musik im Auto zu haben! ;) Nach den ersten 121 km erreichten wir das erste - und eigentlich einzige - "Highlight" dieser Fahrt: den Polarkreis. Im Video seht ihr, wie begeistert wir von diesem Platz waren:




Was uns hier aber nochmal bewusst wurde war, dass sich all das, das wir bisher erlebten, nördlich des Polarkreises abgespielt hatte. Wenn man sich mal auf einer Karte ansieht, wie weit dieser Polarkreis im Norden ist, dann ist das schon irgendwie erstaunlich.

Unseren nächsten Stopp absolvierten wir 80km weiter in der wenig einladenden Industriestadt Mo i Rana (C). Dieser Halt diente ausschließlich der Nahrungsaufnahme und dem Auffüllen unserer Vorräte. Nach mehreren Tagen Dosenfutter, gönnten wir uns hier wieder mal eine "richtige" Mahlzeit:



Mit vollen Bäuchen ging's anschließend wieder auf die Straße - und zwar für eine recht lange Zeit. Unser nächster Halt (Pinkelpausen ausgenommen) war nämlich gleichzeitig auch unser Tagesziel - der Campingplatz Kvam (D), 23 km nördlich von Steinkjer. Da es gerade wieder mal wie aus Eimern schüttete, wollten wir unter allen Umständen vermeiden, bei diesem Hundswetter unser Zelt aufbauen zu müssen. Also hielten nach einem Campingplatz Ausschau, auf dem wir ein kleines Hüttchen mieten konnten. Und am Campingplatz Kvam - wunderschön an einem See gelegen - hatten wir Glück: wir bekamen die letze freie Hütte!

In diesem kleinen Hüttchen quartierten wir uns für diese Nacht ein

Auch wenn die Hütte nicht gerade viel Platz bot, oder vielleicht gerade deswegen, war sie wirklich sehr gemütlich und wir waren mehr als glücklich, den Abend im Trockenen und Warmen verbringen zu können.



 Und hier unser Lagebericht in bewegten Bildern:




Nach dem leckeren Abendessen, das uns Bernie  in der Hütte gezaubert hatte,  und einer erfrischenden Dusche, verbrachten wir den Abend in der Bar des Camping Platzes. Dort gab es nämlich WLAN und "günstiges" Bier um 8,- Euro pro Glas ;) Nach einem lustigen Skyper mit unserem Kumpel Andi und EINEM Glas Bier, ging's dann gegen Mitternacht ins Bett. Und zwar endlich wieder einmal in ein richtiges Bett!

Der nächste Tag hatte wieder richtig viel Abwechslung zu bieten: Zuerst gings zum Sightseeing runter nach Trondheim, danach in die Nähe von Tolga, wo wir auf einer Farm bzw. auf einer Alm einen urigen Abend verbringen durften. Dass wir dort hinkamen, war natürlich kein Zufall - mehr dazu aber im nächsten Eintrag.

Sonntag, 5. August 2012

Tag 5: Lofoten - Landschaften wie aus dem Bilderbuch

Tag 5 unseres Norwegen Road Trips begann - wie soll man sagen - etwas durchwachsen. Am besten, wir lassen das Bernie kommentieren:



Kein Wasser mehr für den Kaffee und immer noch jede Menge Mosquitos - das waren gleich zwei gute Gründe unsere Zelte so schnell wie möglich abzubrechen und unsere Fahrt auf die Lofoten fortzusetzen.
Unser Ziel für diesen Tag stand fest: Gemütlich bis nach Moskenes (H) zu fahren und dabei die Landschaft der Lofoten so richtig zu genießen und dann per Fähre nach Bodø (I) überzusetzen und dort einen geeigneten Zeltplatz zu finden. Dieser Plan ging schlussendlich auch auf, auch wenn nicht alles so verlief, wie's eigentlich geplant war ;)


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Wir hatten zwar kein Wasser mehr, aber dafür noch ein paar Chocolate Chip Cookies übrig, die uns die ersten 63 Kilometer bis nach Svolvaer (B) versüßten. Dort angekommen, peilten wir gleich das Zentrum des schön gelegenen Städtchens an, um uns schnellstmöglich die obligatorische Dosis Koffein zuzuführen. Auf der Terrasse eines am Hafen gelegenen Cafès konnten wir dieses Bedürfnis stilgerecht befriedigen. Die Sonnenstrahlen, die sich langsam gegen die zähe Wolkendecke durchsetzten, entschädigten uns für den wenig beigeisternden Geschmack des Kaffees. Wir waren uns einig: Einen Supermarkt zu finden, wo wir unsere (Wasser-)Vorräte auffüllen konnten - das hatte nun oberste Priorität! Im kleinen Svolvaer keine schwierige Aufgabe. Gerade mal ein paar Straßen weiter war er schon, der erlösende "Coop Mega" Markt. Neben Wasser, fanden wir noch weitere nützliche Dinge:



Was sich wohl die zwei Pensionisten im Hintergrund von uns dachten? Egal. Der Kofferraum unseres Passats war wieder vollbeladen mit allerlei notwendigen und weniger notwendigen Lebensmitteln und so konnten wir unsere Fahrt unbekümmert fortsetzen. Vorher gings aber nochmal kurz ins Zentrum, um uns in der Tourist-Info Postkarten zu kaufen und einen Fährplatz nach Bodø reservieren zu lassen. Der nette Herr dort ließ uns wissen, dass man für unsere Route keine Plätze (mehr?) reservieren konnte und riet uns daher, möglichst früh in Moskenes zu sein, um auch ja auf die Fähre zu kommen. Also trödelten wir nicht lange rum und begaben uns wieder on the Road.



Je weiter wir nach Süden kommen, desto markanter wird die Landschaft

Nach 83 km fühlten wir uns am wunderschönen Flakstadpollen (C) trotz des Zeitdrucks doch dazu "genötigt" stehenzubleiben, um ein paar Fotos zu schießen.



Von da an war die Landschaft wirklich so schön, dass man am liebsten alle 2 Kilometer aufgehalten hätte, um ein Postkartenmotiv nach dem anderen einzufangen. 

Nach wenigen Kilometern sind wir in der idyllischen Jusnesvikabucht (D) angelangt

Die Küstenabschnitte auf denen wir unterwegs waren wurden zunehmend schmäler, die Berge immer höher und die straßen immer enger und kurvenreicher. Irgendwann befanden wir uns inmitten der atemberaubenden Kulisse, die man von so manchen Reisemagazinen kennt und die die Lofoten zu einem der beliebtesten Reiseziele in Norwegen macht.

Rund um Reine bilden die steil emporragenden Gipfel eine beeindruckende Kulisse (E)
Idyllisch gelegen: das kleine Fischerdorf Reine (F)

Da wir nicht zu spät zur Fähre kommen wollen, setzten wir unsere Fahrt nach einigen Fotos fort. Die Landschaft zog unsere volle Aufmerksamkeit auf sich und so bemerkten wir gar nicht, dass wir am Fährhafen in Moskenes (H) vorbeifuhren. Dementsprechend staunten wir nicht schlecht, als irgendwann die Straße zu Ende war und in einem kleinen Parkplatz mündete. Wir waren im 100-Einwohner-Dorf Å (G), sozusagen dem Ar*** der Lofoten, angelangt. Der Name des Örtchens ist übrigens bezeichnend: Å ist nämlich der letzte Buchstabe im Norwegischen Alphabet. Nach dieser Überraschung machten wir kehrt und rauschten die fahrradstreifenbreite Straße zurück nach Moskenes, wo wir unser Auto 2 Stunden vor Abfahrt der Fähre in der vorgesehenen Spur abstellten. Nachdem wir auch das Fährticket gelöst hatten, nutzten wir die freie Zeit für eine kurze Wanderung auf einen Hügel.

In Reihe 4 wartet unser Passat darauf, an Bord genommen zu werden
Vom Hügel aus bietet sich ein schöner Ausblick auf den Hafen von Moskenes
Nach 5 Tagen "on the Road" trage ich Bernie auf Händen ;)

Rechtzeitig vor der geplanten Abfahrt der Fähre um 19.30 Uhr waren wir wieder bei unserem Auto und ahnten bereits Schlimmes, als wir die vielen PKWs und Wohnwagen auf der Spur für vorreservierte Fahrzeuge sahen. Sollten wir tatsächlich nicht mehr auf die Fähre kommen? Und tatsächlich: Nachdem die ersten 3 Spuren im Bauch des Schiffes verladen waren, war Schluss. Selbst mit einem Fiat 500 hätten wir nicht mehr Platz gehabt und so mussten wir auf die nächste Fähre mit geplanter Abfahrt um 23.00 Uhr warten. Sich (wie viele andere) darüber aufzuregen, hätte garnichts gebracht. Also taten wir das, was man in so einer Situation immer tun sollte: Wir lehnten uns zurück und tranken eine Tasse frisch zubereiteten Kaffee :)



Die 3 Stunden zustätzliche Wartezeit vergingen erstaunlich schnell und so waren wir beinahe überrascht, als sich vor uns erneut ein mächtiges Schiffsmaul öffnete.


Dieses Mal waren auch wir an der Reihe und so verließen wir um 23.10 schließlich die beindruckenden Lofoten. 



Nach kurzer Fahrtzeit stellten wir fest, dass unsere Verspätung etwas Gutes mit sich brachte. Etwas verdammt Gutes! Dadurch, dass wir die Inselgruppe erst zur späten Stunde verließen, kamen wir in den Genuss eines beeindruckenden Sonnenuntergangs - oder besser gesagt, mehrerer Sonnenuntergänge. Denn kaum war die Sonne hinter einem Gipfel verschwunden, tauchte sie kurze Zeit danach etwas weiter rechts wieder auf, um sich gleich danach hinter dem nächsten Gipfel zu verstecken.


 

Auch wenn es an Deck eiskalt war, fiel es schwer, ins warme Innere des Schiffes zu gehen und dadurch auf diesen Anblick zu verzichten. Eine gute Stunde lang trotzten wir Wind und Wetter, bevor wir uns eine wärmende Tasse Kaffee gönnten (nein, wir sind keine Koffeinjunkies - die Teeküche war geschlossen). Die restliche Zeit an Bord - die Überfahrt dauerte mehr als drei Stunden - nutzten wir zum Aufladen unserer Akkus (unsere eigenen Batterien blieben jedoch leer) und für ein lustiges Skype-Gespräch mit unserem Kumpel Marc, der zuhause in Graz noch immer nicht ans Schlafengehen dachte. Um 02.20 Uhr gingen wir in Bodø (I) schlussendlich wieder an Land.



Nun hieß es schnellstmöglich einen Zeltplatz zu finden. Da wir die ersten Kilometer durch urbanes Gebiet fuhren, war dies gar nicht so einfach. Erst nach 40 Kilometern hatten wir endlich ein Plätzchen (J) gefunden, das sich halbwegs zum Campen eignete. Wie gut es sich tatsächlich eigenete, wird euch Bernie am Beginn des nächsten Postings schildern ;)

Wie immer gibt es wieder viele weitere Fotos in der Tagesgalerie zu sehen: Tag 5: Lofoten

Montag, 30. Juli 2012

Tag 4: Tromsø - Traumstadt im Norden

Tag 4 begann so, wie Tag 3 geendet hatte: Vollkommen relaxt am Ufer des sonnigen Lyngenfjord:



Nach einer vorzüglichen Tasse Kaffee und einem leckeren Rührei (für unsere Freunde aus Deutschland: Eierspeise), konnten wir unsere Reise ausgeschlafen und gut gestärkt fortsetzen. Unser Plan für diesen Tag: Nochmal Richtung Norden bis nach Tromsø (B, C), dann wieder retour nach Süden, um so weit wie möglich in Richtung Lofoten zu kommen:


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Nach gut 1 3/4 Stunden hatten wir die 118km bis nach Tromsø zurückgelegt und fuhren auf direktem Wege ins Zentrum der 70.000-Einwohner-Stadt, die nicht nur die größte Stadt im Norden Norwegens ist, sondern auch als nördlichste Uni-Stadt der Welt gilt. 

Über die Tromø-Brücke geht es auf die Insel Tromsøya, auf der das Zentrum der Stadt liegt

Downtown Tromsø
Nach einem schnellen Mittagessen im örtlichen Burger King nutzten wir das herrliche Wetter und die angenehme Temperatur von 17°C um etwas durch die Straßen der Stadt zu flanieren. Mit unserer Suche nach einem coolen Café wurden wir im alten Kino namens "Kinematograf" fündig. Dort hing das Vinyl nicht nur zur Zierde an den Wänden, sondern wurde auch "aufgelegt" und sorgte so für eine passende akkustische Atmosphäre. Ganz nebenbei erhielten wir in diesem stylischen Laden auch unseren ersten professionell zubereiteten Cappuccino in Norwegen ;)

Das Kinematograf kann nicht nur mit einem stylischen Cafè, sondern auch mit einem prunkvollen Kinosaal aufwarten

Nachdem wir also unseren ersten richtigen Cappuccino hier oben genossen hatten, setzten wir uns wieder ins Auto und erkundeten noch schnell den Rest der Insel. Auf der anderen Seite des Hügels (C) - auf der Westseite - bot sich uns ein malerischer Ausblick:


Beeindruckt von dieser Landschaft, beschlossen wir, noch einen Abstecher auf den 418m hohen Storsteinen, den Hausberg Tromsøs, zu machen. Auch wenn eine Wanderung da rauf eine schöne Sache gewesen wäre, mussten wir aus Zeitgründen die Seilbahn in Anspruch nehmen. Egal wie man auf den Berg kommt, die Aussicht von dort oben macht alle eventuell in Kauf genommenen Mühen vergessen.

Blick auf die nördlichste Uni-Stadt der Welt
Nachdem wir die prächtige Aussicht ausführlichst genossen und unzählige Fotos geknipst hatten (siehe Fotogalerie von Tag 4), statteten wir noch der Eismeerkathedrale, der nördlichsten Kathedrale der Welt und Wahrzeichen Tromøs, einen kurzen Besuch ab. 


Leicht wehmütig verließen wir die Stadt dann wieder, freuten uns aber gleichzeitig auf das Bevorstehende. Unsere Fahrt führte uns wieder nach Süden, in Richtung der Lofoten. Dass wir diese an diesem Tag nicht mehr erreichen würden, war uns klar, jedoch wollten wir möglichst weit kommen, um am nächsten Tag mehr Zeit für die beeindruckende Inselgruppe zu haben. Nach einiger Zeit auf der Straße stellten wir fest, dass sich nicht jeder in Norwegen an die strengen Tempolimits hält:




Leider wurde auch das Wetter immer schlechter je weiter wir nach Süden vorrückten. So präsentierte sich die Landschaft grau in grau, was aber in gewisser Hinsicht wieder eine interessante, mystische Stimmung schuf. 

Über die Tjeldsundbrücke (D) kommen wir auf die Insel Hinnøya

Auf Hinnøya, der nach Spitzbergen größten Insel Norwegens, angekommen, hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Zeltplatz. Dieser war auf der gebirgigen aber überraschend dicht besiedelten Insel gar nicht so leicht zu finden. Entweder befanden sich mögliche Plätze in unmittelbarer Nähe zu privaten Häusern, oder der Untergrund war so steinig, dass wir keinen Haken in den Boden brachten. Nach etwa zwei Stunden Fahrt, in der wir nichtsdestotrotz gut gelaunt Ausschau hielten, fanden wir gegen 23.30 Uhr endlich ein halbwegs geeignetes Plätzchen (E).


Übrigens: Das Gas reichte doch noch aus und so konnten wir zum Abschluss des Tages noch eine warme Suppe genießen ;)

Tag 5 sollte eines der absoluten Highlights unseres Trips werden: Grandiose Landschaften und herrliches Wetter machten die Lofoten zu einem echten Erlebnis - dazu aber mehr im nächsten Eintrag!

Viele weitere Fotos von Tag 4 gibt es in der Galerie Tag 4: Skibotn - Tromsø - Hinnøya. Viel Spaß damit.