Dienstag, 11. September 2012

Tag 8: Nationalpark oder Olympiastadt?

Wie die Zeit verfliegt! Schon wieder sind seit dem letzten Eintrag fast 2 Wochen vergangen. Jetzt aber flott! Wie gehabt beginnt der Post mit einem Guten Morgen Video. Auch wenn die Nacht in Julias trautem Heim sehr angenehm war, gibt sich Bernie am nächsten Morgen ziemlich wortkarg ;)




Nach einem üppigen Frühstück, das Julia und ihre Arbeitskolleginnen für uns vorbereitet hatten und das auch norwegische Spezialitäten wie etwa den braunen, süßlich schmeckenden Käse beinhaltete, hieß es schließlich Abschied nehmen. Da weder Julia, noch eine der anderen Mädels Tränen vergossen, als wir ins Auto stiegen, ist wohl davon auszugehen, dass sie alle nicht ganz unglücklich darüber waren, uns endlich wieder los zu sein ;). Wir jedenfalls haben wir den Tag mit ihnen ehrlich genossen und sagen dafür noch einmal ganz kräftig DANKE!

An diesem Tag stand uns ebenfalls wieder eine nicht gerade kurze Autofahrt bevor: Insgesamt rund 400 Kilometer, die uns zuerst in den Rondane Nationalpark (B), dann in die Olympiastadt Lillehammer (C) und schließlich zu unserem Campingplatz in Hamar (D) führten. Natürlich schafften wir es auch diesmal, einige Kilometer mehr als eigentlich notwendig auf den Tacho zu spulen.


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Wie erwähnt, war unser erstes Reiseziel der Rondane Nationalpark, dessen Besuch sich schon allein wegen seiner "hohen" Berge (10 Gipfel über 2000m) bezahlt machen sollte. Darüber hinaus ist dieser Nationalpark der älteste in Norwegen und gilt als wichtiges Rückzugsgebiet für große Herden wildlebender Rentiere. Als eingefleischte Naturfreunde jagten Bernie und ich unseren Passat über eine schmale, steile Straße auf ein Hochplateau rauf (natürlich unter Einhaltung der maximal erlaubten Geschwindigkeit und mit minimalem Spritverbrauch!), um die geologischen und biologischen Vorzüge dieser Gegend kennenzulernen. Am Ende der engen, steilen Straße angekommen, war plötzlich eine Entscheidung zu treffen:



Das schlechte Wetter verhinderte also, dass wir auf Tuchfühlung mit Rondanes wildlebenden Rentieren gingen (wahrscheinlich auch besser so - für beide Seiten). Dafür brachte die schnell durchgeführte demokratische Abstimmung ein klares Ergebnis: keine Zeit vergeuden und schnellstmöglich runter in die berühmte Olympiastadt Lillehammer. 

Auf dem Weg dorthin wollten wir noch an einem gemütlich Rastplatz Pause machen und uns etwas Leckeres zu Mittag kochen. Aber wie's der Teufel haben will, waren die sonst so häufigen Rastplätze auf der E6 von nun an scheinbar Mangelware. Kilometerweit mussten wir das Knurren unserer Mägen ertragen, bis wir endlich einen geeigneten Ort für unsere Mittagspause fanden. Dieser war dafür mit Bänken und Tischen, WCs und ausreichend Parkplätzen ausgestattet, sodass wir uns nach Chilli con Carne mit Kartoffeln sogar noch einen  halbstündigen Power nap gönnen konnten.

Endlich: Schönes Wetter und ein Rastplatz in Sicht!

Etwa eine Stunde nach unserem erfrischenden Mittagsschläfchen erreichten wir voller Erwartung Lillehammer (C). Wir fuhren von der E6 ab, lenkten unseren Kombi in Richtung "Sentrum", passierten dieses ohne etwas zu sehen, das in irgendeiner Weise an ein Zentrum einer pulsierenden Stadt erinnert hätte, folgten einem vielversprechenden "Olympiaparken"-Schild, sahen auf dem Weg dorthin wieder nichts Spannendes, und landeten schlussendlich auf einem Parkplatz vor einer für uns nicht identifizierbaren Sehenswürdigkeit namens Maihaugen.




Bernies kurzzeitigem Ausflug ins Tierreich zum Trotz, ließen wir uns auch von der ersten ernüchternden Fahrt durch das Winter-Olympiastädtchen nicht davon abbringen, dem Zentrum einen zweiten Besuch abzustatten. Irgendwas musste das berühmte Lillehammer doch auch im Sommer zu bieten haben.




Nun war es also fix: Lillehammer ist im Sommer überhaupt nicht Hammer! Also schnell wieder rein ins Auto und auf in Richtung Süden.

Nach knapp 60 Kilometern, die uns entlang des Mjøsa-Sees (den größten in Norwegen) führten, hatten wir bereits wieder genug vom Fahren. Als wir bei Hamar (D) ein Campingplatz-Schild ausmachten, beschlossen wir kurzerhand, in diesem - hoffentlich am See liegenden - Campingplatz zu nächtigen. Und wieder mussten wir nun die Erfahrung machen, dass es ganz schön schwierig sein kann, ohne detaillierte Straßenkarte und Navigationssystem in einer 30.000 Einwohner-Stadt etwas zu finden. Gut eine Stunde lang (!) kurvten wir in Hamar herum, belästigten wehrlose Spaziergängerinnen mit der Bitte um eine Wegbeschreibung, bis wir endlich den verflu**ten Campingplatz auf dem Hedmarktoppen, einem Hügel über der Stadt, fanden. Wie gesagt, der Campingplatz lag zwar nicht direkt am See, sondern oben auf einem Hügel, bot dafür aber einen umso besseren Ausblick auf Norwegens größtes Binnengewässer. Die langwierige Suche hatte sich also gelohnt!


Nach erfolgreichem Zeltaufbau - übrigens dem mit Abstand schnellsten aber auch letzten dieser Reise - machte sich Haubenkoch Bernie gleich ans Werk:




Nach leckeren "hausgemachten" Penne Arrabiata nützten wir noch die vorbildich augestatteten Sanitärräume des Campingplatzes, bevor wir uns ein letztes Mal in unsere Schlafsäcke kuschelten (jeder in seinen eigenen - wir wollen keine blöden Gerüchte!).

Das wars soweit von Tag 8. Im nächsten Eintrag erzählen wir euch von unserem vorletzten Tag in Norwegen, den wir in Oslo, der Hauptstadt des Landes, verbrachten. Was man dort tun kann? Bestimmt sehr viel, wir beschränkten uns aber lediglich auf eine einzige Aktivität ... ;)

Übrigens: Auch von Tag 8 gibt es eine Tages-Fotogalerie, auch wenn diese diesmal wirklich etwas spärlich ausgefallen ist ;)

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