Samstag, 21. Juli 2012

Tag 2: Das Nordkap ruft!

Der zweite Tag unserer Reise begann mit einem ausgiebigen Frühstück in unserem Hotel Sollia Gjestegaard. Dabei konnten wir gleich einige kulinarische Besonderheiten des Landes kennenlernen: Kaviar, Salami und Elch aus der Tube (eher gewöhnungsbedürftig), ein süßlich schmeckender brauner Käse und herrlich frischer Lachs. Dazu gab's noch allerhand Leckeres, das man von einem gut gedeckten (westlichen) Frühstückstisch gewohnt ist, sodass wir gegen 10 Uhr Früh bestens gestärkt Sollia verlassen konnten.

Unsere erste Mission war es, die drei Kreuzfahrer Andrea, Markus und Thomas zum Hafen in Kirkenes zu bringen, wo bereits das Hurtigruten-Schiff "Midnatsol" auf sie wartete.

Markus, Andrea und Thomas freuen sich sehr endlich an Bord gehen zu können
























Captain Bernie salutiert ein letztes Mal auf, bevor die Midnatsol mit unseren
Kreuzfahrern an Bord zu einer komfortablen Reise nach Bergen aufbricht 
Von da an begann für Bernie und mich der eigentliche Road Trip, der uns noch am selben Tag die 586 km bis zum Nordkapfelsen und von dort wieder 75 km zurück in den Süden zu unserem Zeltplatz führen sollte. Bevor wir unseren Passat aber endgültig auf die E6 lenken konnten, hieß es in Kirkenes noch Vorräte und letzte Ausrüstungsgegenstände einkaufen. Schließlich wollten wir uns die folgenden Tage auch ohne Restaurantbesuche am Leben halten können ;).



Die Fahrt zum Nordkap, die uns zuerst gut 150 Kilometer entlang der finnischen Grenze nach Südwesten führte, verlief problemlos und war bis auf ein paar Schafe, die wir beinahe platt gemacht hätten, wenig ereignisreich. Gottseidank hatten wir noch vor Reiseantritt jede Menge Musik auf unsere Handys geladen und auch an den AUX-Kabel gedacht - so konnten wir uns die langen Fahrtzeiten mit bester Musik verkürzen. Auch wenn die Landschaft dort oben doch ziemlich monoton und ziemlich karg anmutet, mischt sich immer wieder mal ein schönes Bild dazwischen: 

Eine (lebende) Salami - wie Bernie dieses Geschöpf zu bezeichnen pflegte :D
Gegen 22.30 erreichten wir nach 7,5 Stunden reiner Fahrtzeit schließlich das Nordkap. Wir staunten nicht schlecht, als wir schon von der Ferne den übervollen Busparkplatz ausmachen konnten. Rein gefühlsmäßig musste sich mindestens jeder 10. deutsche Pensionist zu diesem Zeitpunkt am Nordkap aufhalten. Mit einem derartigen Ansturm an Leuten hatten wir um diese Uhrzeit wirklich nicht mehr gerechnet. Apropos Sturm: Thomas hatte uns bereits vorgewarnt, dass es am Nordkap äußerst "windig" sei. Wir hatten deshalb auch mit "Wind" gerechnet. Ob man die eiskalten Böen, unter die sich auch noch Regentropfen mischten, wirklich als Wind bezeichnen kann, wage ich zu bezweifeln. STURM ist wohl eher die treffendere Bezeichnung! Mal sehen, ob ihr im folgenden Videobeweis alles versteht ... ;)



Auf Grund des ungemütlichen Wetters und der Heerscharen an Leuten hielten wir uns nicht lange am vermeintlich nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes auf (ist er nämlich gar nicht) und verzogen uns schnell wieder in unseren Passat, wo erstmal Heizung und Sitzheizung auf das Maximum gestellt wurden. Danach ging's wieder Richtung Süden, so lange, bis wir nach ca. 75 km endlich einen halbwegs passenden Zeltplatz inmitten der felsigen Landschaft gefunden hatten. Der Zeltaufbau hatte dann noch seine Tücken: Zum einen hatten wir noch keine Erfahrung mit dem Aufbau, zum anderen machte der starke Wind das Unterfangen zu einer echten Herausforderung. Der Polartag erwies sich wiederum als Vorteil, so hatten wir die ganze Zeit über optimale Lichtverhältnisse. Um 01.30 Uhr stand das Zelt endlich und wir konnten uns ein leckeres warmes "Abendessen" zubereiten. 

Campen für Hartgesottene: Steiniger Untergrund, peitschender Wind, Temperaturen  um den Nullpunkt ...
Da hilf nur noch ein gutes warmes Abendessen






Tag 2 endete für uns um ca. halb 3 in der Früh gut eingewickelt in unseren Schlafsäcken. Da deren Komfortbereich aber nur bis +5°C geht, mussten wir in dieser Nacht ein wenig frieren. War aber halb so schlimm - haben wir es überlebt, wie ihr im nächsten Eintrag sehen werdet. Tag 3 sollte übrigens das komplette Gegenteil von Tag 2 werden: Wunderschöne Landschaften, bekannte Gesichter aus der Heimat und ein schöner feiner Campingplatz .... darüber aber wie gesagt mehr im nächsten Posting!

Wie alle anderen Einträge hat auch dieser eine eigene Fotogalerie  mit vielen weiteren Fotos des Tages!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen