Freitag, 4. Februar 2011

Uni-Stress, Wienerschnitzel-Geburtstagsparty, Basketball, Piratenparty uvm.

Wenn ich einen Blog-Eintrag fast 3 1/2 Wochen nach dem letzten veröffentliche, dann stimmt etwas nicht. In unserem Fall war es der Workload hier an der amerikanischen Uni, der nicht ganz stimmte. Ok, die Uni hier ist nicht ganz allein Schuld für den verspäteten Eintrag. Ich hatte ja auch noch an meiner Bachelorarbeit 1 zu arbeiten, die ich heute - man glaubt es kaum - endlich eingereicht habe.

Da dieses Posting wie gesagt mehr als 3 Wochen abdeckt, kann ich euch natürlich nicht von allen Ereignissen detailliert berichten. Die wichtigsten und lustigsten möchte ich euch aber keinesfalls vorenthalten:

Beginnen wir mit dem Negativen zuerst: STRESS IN DER UNI!

Wie bereits erwähnt, gestaltet(e) sich unser Studentenleben hier nicht ganz so gemütlich, wie wir uns das erhofft hatten oder wie unsere Fotos das vielleicht vermuten lassen. Schuld daran war vor allem ein Kurs: "Hospitality and Tourism Marketing."

Da der Kurs für uns zwar keine neuen Inhalte aufwies (Marketing wird am MCI ausführlichst behandelt) aber einen derartigen Arbeitsaufwand erforderte, dass wir neben den 3 weiteren Vorlesungen kaum noch Zeit für unsere Bachelorarbeiten (wir müssen zwei davon abliefern) geschweige denn fürs Herumkommen in der Gegend fanden, sahen wir keine andere Möglichkeit, als aus dem Kurs auszusteigen. Für das Visum und das MCI müssen wir jedoch 4 Kurse besuchen, weshalb wir uns um einem Ersatzkurs kümmern mussten. Auch wenn alle Professoren Verständnis für unsere Situation zeigen und uns in unserem Anliegen unterstützen, ist ein Kurswechsel nach der offiziellen Kurstausch-Deadline nicht so einfach und erfordert einiges an Papierkram. Wir hoffen, dass wir kommende Woche alle notwendigen Unterschriften und Dokumente beisammen haben, um den Wechsel offiziell zu machen. Unabhängig von den Formalitäten, dürfen wir unseren neuen Kurs "Event Tecnologies", der für uns auf Grund der neuen Inhalte auch wesentlich mehr Sinn macht, bereits besuchen :)  

Auch wenn wir jetzt immer noch genug zu tun haben, sollte ich zumindest wieder ein wenig mehr Zeit finden, um den Blog hier regelmäßig upzudaten ;)

Und jetzt zum Erfreulichen:

 Sport hält uns fit

Wenn die Uni einem so richtig auf den A*** geht (Kraftausdrücke müssen auf Grund der buntgemischten Leserschicht dieses Blogs zensiert werden), dann ist Sport eine der besten Möglichkeiten sich abzureagieren und zur inneren Ruhe zurückzufinden. Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir aller Wahrscheinlichkeit unser Gewicht (mehr oder weniger) halten können und nicht per Schiff nach Österreich zurückkehren müssen ;).

Regelmäßige Besuche im Fitness Center halten uns fit und geben uns die Hoffnung, irgendwann ähnlich sportlich zu sein, wie die beiden Mitbewohnerinnen von Dani und Julia. Stephanie und Crystal, beide ehemalige Cheerleaderinnen, machen je eine Übung vor ...


Fotos (c) Julia

... und Dani und Julia versuchen es nachzumachen. Irgendwie sieht es bei den beiden etwas anders aus ... :)


Fotos (c) Julia


Unser erstes Basketball-Spiel

Am 20. Januar konnten wir uns zum ersten Mal ein Basketball-Spiel "unserer Manschaft", den UCF Knights, in der campuseigenen Sportarena ansehen. Auch wenn es sich dabei nur um ein Spiel von zwei College-Mannschaften handelte, war der Andrang enorm. College-Spiele, egal ob Basketball, Football oder Baseball, haben in den USA einen besonderen Stellenwert. Im Grunde genommen gibt es kaum Unterschiede zu Spielen in der herkömmlichen Liga, die Matches locken genauso tausende von Zusehern an und werden ebenso im Fernsehen übertragen.



Was die UCF Knights aber besonders macht, ist der Umstand, dass sich unter den Spielern auch die zwei Söhne von Basketball-Legende Michael Jordan befinden.

Marcus Jordan - der 20-jährige Sohn von Michael Jordan

Leider konnten wir das Spiel nicht bis zum Ende ansehen, da wir sonst unseren Bus verpasst hätten. Wir haben aber erfahren, dass die UCF das Spiel verloren hat. Kein Wunder - ohne österreichischem Fangesang kann auch ein Jordan nicht viel ausrichten!

Wienerschnitzel für ein amerikanisches Geburtstagskind

Um den 20. Geburtstag von Stephanie gebührend zu feiern, haben sich Dani und Julia etwas besonderes einfallen lassen. Für das Geburtstagskind haben sie ein typisch österreichisches Gericht zubereitet: Wienerschnitzel mit Kartoffelsalat!

Die ersten Schnitzel frisch aus der Pfanne
Da Stephanie zwar schon viel vom Österreichischen Schnitzel gehört hat, aber selbst noch nie eines genießen konnte, war die Freude groß, als wir sie zum gedeckten Tisch holten. Offensichtlich war ihre Freude so groß, dass sie sich einfach nicht mehr zurückhalten konnte ;)


Die Schnitzel (und auch der Kartoffelsalat) schmeckten übrigens wie zu Hause in Österreich - großes Kompliment also an die zwei Schnitzelköchinnen Julia & Dani!

Nach dem Schnitzelessen gabs für Stephanie dann auch noch eine Geburtstagstorte, die in kürzester Zeit verputzt war. Vielleicht wird das mit dem Gewicht-Halten wohl doch nichts ;)



Abendessen im weltgrößten Hard Rock Café 

Orlando war über Jahre hinweg die von Touristen meistbesuchte Stadt der USA und wurde nach Rückgängen in den Besucherzahlen erst 2009 von New York überholt. Im selben Jahr besuchten mehr als als 46 Millionen Touristen die Stadt, die mit knapp 236.000 Menschen einwohnermäßig zwar kleiner als Graz ist, auf Grund der enormen Ausdehnung aber sicherlich keine Probleme mit den Touristenmassen hat. Hauptgrund für den enormen Besucheransturm sind wohl die 3 Mega-Attraktionen (Disney World, Seaworld und Universal Resort) die die Stadt zu bieten hat. Kein Wunder also, dass sich auch das größte Hard Rock Café der Welt hier in Orlando befindet. 

Getrieben von unbändiger Lust nach kaltem Bier und ungesundem Essen, machten wir uns letzte Woche gemeinsam mit Crystal also auf ins Hard Rock Café, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. In gewohnter Hard-Rock-Café-Manier genossen wir bei lauter Rockmusik einen köstlichen Burger.


Die Mädels vor dem weltgrößten HRC, das sich mitten im Universal-Gelände befindet.
 
Köstlich, aber nicht gerade eine leichte Kost. Vermutlich werden wir wohl doch das ein oder andere Kilo zulegen ;)

Operation Haarefärben

Eine für mich unterhaltsame, für die Mädels aber eher nervenaufreibende Aktion, war das Färben von Danis Haaren am vergangenen Wochenende. Trotz eindringler Warnung Julias, dass sie sowas noch nie gemacht hätte, wollte Dani nicht davon absehen, Julias kostenlose Frisörsdienste in Anspruch zu nehmen. 


Während Dani bei der aufwändigen Prozedur ziemlich gelassen blieb, waren auf Julias Stirn einige Schweißperlen auszumachen. Schließlich wollte sie nicht für ein mögliches optisches Desaster verantwortlich sein. Auch wenn sich beim Abwaschen der Farbe Julias schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten schienen, war ihre Sorge schlussendlich doch unbegründet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Blankes Entsetzen in Julias Gesicht. Violette Farbe!?!
Fotos (c) Julia

Piratenfest in Tampa

Ebenfalls am letzten Wochende begaben wir uns gemeinsam mit Holly ins 1 1/2 Stunden entfernte Tampa, um dort einem der größten alljährlichen Volksfeste der USA beizuwohnen: Gasparilla.


Das Fest, das in Erinnerung an Piratenlegende José Gaspar abgehalten wird, dauert 2 Tage und lockt alljährlich rund 400.000 Besucher in die Stadt. Höhepunkte sind die nachgestellte "Invasion" Gaspars,  bei der ein großes Piratenschiff begleitet von hunderten kleineren Boten in die Tampa-Bay einläuft, sowie eine mehrstündiger Festumzug durch das Zentrum der Stadt. Da wir erst am Samstag Mittag in Tempa ankamen, konnten wir uns jedoch nur die große Parade ansehen. 

Mein Rückstand in der Bachelorarbeit hätte mich beinahe dazu veranlasst, dieses Fest auszulassen und mich stattdessen meiner Arbeit zu widmen. Das wäre jedoch ein großer Fehler gewesen, schließlich werden wir ein solches Fest so schnell nicht wieder miterleben können. Während des gesamten Wochenendes verwandelt sich die gesamte Stadt in eine einzige Partyzone und jeder, der eine Hauseinfahrt oder einen kleinen Hinterhof hat, nützt diesen, um mit Freunden Bier zu trinken und Würstchen zu grillen. So verschlug es auch uns zuerst auf einer Privatparty, bei der wir uns mit netten Leuten in einer kleinen und "interessanten" Wohnung auf den Trubel in der Stadt einstimmen konnten.


Bevor es nach ein paar Bechern frischgezapftem Bier und ein paar Snacks entgültig in Richtung Innenstadt ging, mussten sich Dani und Julia noch in Schale werfen. Bei Gasparilla heißt das natürlich Piratenlook! Dieser war offenbar auch überzeugend, zumindest lockte er den ein oder anderen (männlichen) Piraten an ;)


Während der großen Parade, die sich über mehrere Stunden durch die Innenstadt zieht und Hundertausende von Schaulustigen in Straßen lockt, gibt es nur ein Ziel: Möglichst viele Beads (bunte Perlenketten) fangen, die von den vorbeiziehenden Festwägen in die Zuschauermassen geworfen werden. Jeder von uns hatte bereits nach kurzer Zeit mehrere Ketten um den Hals hängen.


Während unsere französischen Freunde, die sich das Fest ebenfalls nicht entgehen lassen wollten, auch über Nacht noch in Tampa blieben, fuhren Dani, Julia und ich am Abend wieder mit Holly nach Orlando zurück.

Florida-Ausweis und Bankkonto

Nachdem Julia und Dani diese Woche vergeblich versucht hatten, einen Türsteher mittels österreichischem Ausweis von ihrem Alter zu überzeugen (in den USA muss man mindestens 21 Jahre alt sein, um Alkohol trinken zu dürfen) und auch ich bereits einmal Probleme damit hatte, stand unser Entschluss fest, uns einen Personalausweis des Staates Florida zuzulegen.

Dazu mussten wir uns zu einem sogenannten DMV (Department of Motor Vehicles) begeben, das auch für die Ausstellung von Führerscheinen zuständig ist. Ein solches DMV zu finden, ist aber gar nicht so einfach. Nachdem uns unser Navi zuerst zu 2 geschlossenen DMV-Filialen lotste und wir nach endlosem Herumkurven durch komische Stadtviertel endlich ans Ziel kamen, mussten wir uns nach weiteren 2 Stunden ungeduldigem Warten auch noch mit nicht besonders freundlichen Beamten herumärgern. Schlussendlich hat es dann aber doch geklappt und wir sollten unseren Ausweis, der uns lediglich $ 25 gekostet hat, innerhalb der nächsten 30 Tage per Post zugestellt bekommen. Hoffentlich!

Dafür waren die Angestellten der Bank, bei der wir anschließend ein kostenloses Konto eröffneten, wesentlich freundlicher und hilfsbereiter. Der Grund warum wir hier ein Konto eröffnet haben, ist schnell erklärt. Mit unseren österreichischen Bankomat- und Kreditkarten sind bei jeder Benützung Gebühren fällig, die nicht gerade gering sind. Mit unserer amerikanischen Kredit- und Bankomatkarte zahlen wir hingegen keine Gebühren.

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So, das waren drei Wochen im Schnelldurchlauf erzählt. Natürlich konnte ich nicht jedes Detail erwähnen, dafür ist die Fotogalerie Burritos + Wienerschnitzel, Basketball, Piratenparty und vieles mehr mit 163 Fotos diesmal ziemlich umfangreich und enthält auch Bilder von im Text nicht erwähnten Ereignissen!

Im nächsten Blog-Eintrag werd ich euch vom Volksfest Nr. 1 erzählen können - dem Super Bowl, welcher dieses Wochenende ansteht!

In der Zwischenzeit macht's gut!

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