Mittwoch, 3. Oktober 2012

Tag 9 und 10: Die Hauptstadt kommt zum Schluss

Längst überfällig ist er, jener Eintrag, in dem wir euch das letzte Mal von unserer genialen Norwegen-Reise berichten. Auch wenn viele schon daran gezweifelt haben, dass ich diesen Post überhaupt noch online stelle - unsere letzen eineinhalb Tage in Norwegen werde ich euch ganz sicher nicht vorenthalten. Unser Aufenthalt in Norwegen's Hauptstadt war zwar kurz, aber dafür umso lustiger! Aber wie gehabt, alles schön der Reihe nach:




Ja, unsere letzte Nacht im Zelt hatten wir offensichtlich gut überstanden. Um genau zu sein, war es wohl auch die angenehmste Nacht im Zelt: Ein perfekter, ebener Untergrund, angenehme Temperaturen, Windstille und ungewohnte Ruhe (keine Durchzugsstraße direkt neben dem Zelt) ermöglichten es, unsere ersten norwegischen Campingerfahrungen mit einem positiven Erlebnis abzuschließen.

Die letzte Fahrt mit unserem lieb gewonnenen Passat war eine ziemlich kurze und führte uns gerade einmal 93 km vom Zeltplatz in Hamar bis runter zum Osloer Flughafen Gardemoen, wo wir unseren fahrbaren Untersatz nach rund 3.300 unfallfreien Kilometern abstellten und auf öffentliche Verkehrsmittel umstiegen.


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Von nun an waren wir die Verantwortung des Selberfahrens los und konnten unser Schicksal ganz in die Hände diverser Busfahrer legen. Irgendwie beunruhigend, aber es hat auch etwas Angenehmes: Man darf auch mal ein Bierchen mehr trinken ;). Und auch wenn Oslo nicht gerade der geeignetste Ort dafür ist, taten wir genau das. Aber vorher checkten wir noch schnell in unser Hostel ein. Dieses ist zwar sehr gut gelegen und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ok, dafür hab ich bei einem Hostel-Check-in aber noch nie so eine angepisste Mitarbeiterin erlebt. Das passt irgendwie nicht zu einem Hostel. Da erwartet man sich einfach gut gelaunte, nette Studenten, die einen mit einem coolen Spruch willkommen heißen und unaufgefordert mit Insider-Infos über die besten Partylocations überhäufen. Darauf warteten wir leider vergebens, weshalb wir uns selbst auf die Suche nach den guten Locations machen mussten ...

Und irgendwie war das auch gar nicht so schwer, denn die Hauptstadt Norwegens hat eine ziemlich gute Auswahl ;) Na gut, die erste Bar, die wir ansteuerten, war schon etwas komisch, dafür waren aber die darauffolgenden richtig gut ...



Richtig, 8,- Euro für ein Bier ist nicht gerade das, was man in Österreich gewohnt sind. Deshalb auch meine Bemerkung oben, dass sich Oslo nicht unbedingt zum ausgiebigen Verzehr alkoholischer Getränke eignet. Uns störten die Preise aber dennoch nicht, denn wir genossen unsere Kühlen Blonden mit Maß und Ziel. Echte Bier-Sommeliers sozusagen.

Auch das Wetter spielte mit und so konnten wir so manchen Drink auch  im Freien genießen

Zwischen den einzelnen Bar-Stopps kamen wir unserer touristischen Pflicht nach und besuchten die ein oder andere Sehenswürdigkeit. Zum Beispiel die Festung Akershus, die mit ihren alten Gemäuern für eine besondere Stimmung sorgte und zudem - auf einem Hügel gelegen - einen guten Ausblick auf die Häfen der Stadt ermöglichte.

 

Kaum hatten wir das mittelalterliche Ambiente der Festung verlassen, holte uns das moderne Oslo wieder ein. Nur Bernie - verliebt in sein iPhone - bekam davon nicht sehr viel mit.


Nachdem wir uns im beliebten Stadtteil Aker Brygge bei T.G.I. Fridays ein weiteres Bier um rund 12,- Euro gegönnt hatten, wanderten wir wieder zurück in Richtung Innenstadt, wo wir uns vor der Kulisse des zweithässlichsten Rathauses Norwegens eine Breakdance-Vorführung anschauten.

Das Osloer Rathaus: Hässlich aber nicht unbedeutend.
Hier wird alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels,  der Friedensnobelpreis vergeben

Unmittelbar vor dem Norwegischen Parlament wurden wir dann auch noch unverhofft zu Helden: Von den Norwegern unbemerkt, begann es plötzlich aus einer Mülltonne zu qualmen.



Bernie und ich erkannten die brenzlige Situation sofort und machten ein vorbeifahrendes Polizei Auto darauf aufmerksam, was einen spektakulären Blaulichteinsatz zur Folge hatte. So viel Action wegen einer brennenden Mülltonne kam uns dann doch ein bisschen übertrieben vor, weshalb wir uns auch gleich wieder aus dem Staub machten und die nächste Bar aufsuchten. Nach einem weiteren 8-Euro-Bier und einem scharfen Osloer Kebab ließen wir es dann gut sein und wanderten zurück ins Hostel. Schließlich stand am nächsten Tag die Heimreise nach Österreich bevor.

Die Bier vom Vortag machten sich am Morgen zumindest noch bei Bernie bemerkbar, denn der hatte so seine Probleme aus dem Hostel zu kommen ;)




Während dem Frühstück, zwischen Butterbroten und Schinkelsemmerln, erfüllten wir unsere Verpflichtung gegenüber den Daheimgebliebenen und schrieben noch schnell ein paar Postkarten.


Ob der frühen Stunde ist es kein Wunder, dass diese zum Teil auch etwas "kreativer" ausfielen ...



Die anschließende 45-minütige Fahrt zum Flughafen nützten wir, um in Melancholie zu schwelgen. Während der 9 Tage, die wir in Norwegen verbringen durften, hatten wir so viele schöne Eindrücke gesammelt, dass uns schwer fiel, schon wieder abzureisen.  Wie gerne wären wir noch weitere 9 Tage (oder Wochen) geblieben, um die vielen beeindruckenden Plätze dieses wunderschönen Landes zu entdecken. Doch die Flüge waren gebucht und auch unsere Mamas warteten schon sehnsüchtig in der Heimat auf uns. Also mussten wir wohl oder übel in den Flieger steigen ...


Dieser Gesichtsausdruck stellte sich bei Bernie erst ein, als wir kurz vor der Landung, um genau zu sein beim Vorbeifliegen an der Zugspitze - von heftigen Turbulenzen durchgeschüttelt wurden. Unser Flieger war den Luftlöchern aber locker gewachsen und so setzten wir am frühen Abend wohlbehalten am Innsbrucker Flughafen auf. Dort wurden wir bereits von meiner lieben Schwester Andrea und ihrem Markus (zur Erinnerung: Den beiden sowie meinem Bruder Tom hatten wir es zu verdanken, dass wir die Reise überhaupt in Angriff nehmen konnten) erwartet und mit einem perfekten Geschenk (die Flasche!) überrascht. Dieses Geschenk diente zurück in unserer Wohnung auch gleich als Einstieg für unser letztes "Norwegen"-Video.




Tja, wie im Video versprochen, haben wir den Blog gleich nach unserer Rückreise begonnen. Mit dem Fertiggstellen hat es zwar etwas gedauert, aber nun, gut 2 Monate danach, ist es mit diesen Zeilen endlich soweit.

Ich hoffe, dass euch das Lesen meiner (nicht immer ganz ernst zu nehmenden) Texte Spaß gemacht hat, dass auch die ein oder andere hilfreiche Info dabei war und - ganz wichtig - dass ihr uns nach den zum Teil sinnlosen Videos nicht für völlig verrückt haltet. Für uns war der Trip jedenfalls ein echtes Erlebnis, das wir so schnell nicht wieder vergessen werden.

Ich darf mich an dieser Stelle bei all jenen bedanken, die diese schöne Zeit ermöglicht haben: Bei Veronika und ihrer Familie am Lyngenfjord, bei Julia und ihren Freunden in Tolga, allen voran aber bei den edlen Spendern Andrea, Markus und Thomas und natürlich beim AWESOMEDARY Reisekumpanen Bernie Fox!

Weitere Fotos von Tag 9 + 10 gibts wie gewohnt in der Tagesgalerie zu sehen. Als krönenden Abschluss hat Bernie noch ein Video zusammengestellt, das unser Campingabenteuer in gewisser Weise Revuepassieren lässt ... Farvel Norge!




PS: In zwei Wochen werde ich gemeinsam mit meinen Studienkollegen eine 3-wöchige Asienreise antreten. Wenn es sich zeitlich irgendwie ausgeht, werde ich hier natürlich davon berichten.