Washington D.C.
Im Verhältnis zu den anderen Einträgen, wird dieses Posting eher kurz ausfallen. Recht viel hab ich in dieser Stadt nämlich nicht erlebt - was nicht heißt, dass man hier nichts erleben kann. Der Grund lag vielmehr darin, dass ich einen Großteil der 2 1/2 Tage, die wir hier verbrachten, für meine Bachelorarbeit aufopfern musste. Das konnte ich einigermaßen verkraften, da ich D.C. schon von früheren Reisen her kannte. Der ein oder andere Tipp stammt also von meinen früheren Erfahrungen, einige Empfehlungen stammen von Dani und Julia - die beiden hatten etwas mehr Zeit zur Verfügung, um die Stadt zu erkunden ;)
Unterkunft
Einen echten Glücksgriff landeten wir mit unserem Hostel, dem HI-Washington. HI steht in diesem Fall für "Hostelling International", einer weltweiten Kette von Jugendherbergen. Das schöne an diesem Unternehmen ist, dass es sich über die Bedürfnisse von jungen Reisenden wirklich gedanken gemacht hat und diese Bedürfnisse auch zu befriedigen vermag. Große, saubere Zimmer mit geräumigen Spinds, schöne Sanitärräume mit genügend Duschen u. WCs, eine gemütliche Lounch mit vielen Couches, jeder Menge Steckdosen und free Wifi - und das alles zu günstigen Zimmerpreisen und super Lage! Hostelling International setzt dabei auch auf Völkerverständigung und versucht, durch spezielle Aktivitäten - wie zB gemeinsamen Abendessen - Gäste aus unterschiedlichen Ländern zusammenzubringen. Auf diesem Wege lernten wir zB auch Lily aus Hongkong kennen, die uns während unseres restlichen Washington-Aufenthaltes begleitete.
Lily, unsre gutgelaunte Begleiterin aus Hongkong |
Die National Mall
Wer zum ersten Mal in Washington D.C. ist, kann sie sich kaum entgehen lassen. Immerhin befinden sich entlang des 4 km langen Straßenzuges, der eigentlich eher ein Park ist, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Am westlichen Ende thront Abraham Lincoln in seinem Memorial, am östlichen Ende befindet sich das Kapitol, und dazwischendrin ragt nicht nur das Washington Monument in dem Himmel, sondern es reihen sich neben dem Weißen Haus auch viele beeindruckende Museen entlang der Mall - einige von ihnen zählen sogar zu den größten der Welt. So ist etwa ein Besuch im Air and Space Musuem auch dann empfehlenswert, wenn man kein großer Luft- und Raumfahrtfreak ist. Abgesehen davon, dass die Museen entlang der Mall alles andere als langweilig sind, zeichnen sie sich auch dadurch aus, dass ihr Besuch kostenlos ist! Zahlen muss man allerdings für Sondervorstellungen, wie zB die IMAX-Filme, die in einigen Museen angeboten werden.
Das Lincoln Memorial am westlichen Ende der Mall |
Blick vom Lincoln Memorial Richtung Washington Monument |
Arlington National Cemetery
Auslassen sollte man auch einen Besuch des Arlington National Cemeterys nicht. Dieser liegt unweit der Mall auf der anderen Seite des Potomac. Mit einer Fläche von 252 ha (!) und einer Viertelmillion Beisetzungen seit seines Bestehens, ist er der zweitgrößte Friedhof der USA. Schlendert man durch den wunderschön angelegten Friedhof und sieht die zigtausenden Grabsteine, kommt man aber unweigerlich ins Nachdenken. Wieviele der hier begrabenen Soldaten haben in sinnlosen Kämpfen ihr Leben gelassen ...
Ein kleiner Teil des Arlington National Cemetery |
Gleich hinter dem Tomb of the Unknowns befindet sich das "Memorial Amphitheater", in dem uns Königin Daniela I. eine Audienz gewährte.
Sehenswerte Stadtteile Morgan Adams und Georgetown
Während ich mich wieder einmal meiner Bachelorarbeit widmete, erkundeten die Mädels den Stadtteil Morgan Adams, der etwas nördlich der Mall liegt und mit seinen vielen Cafés und Bars als pulsierendes multikulturelles Night-Life-Viertel gilt. Dani und Julia zeigten sich von diesem Neighborhood begeistert und baten mich, euch einen besonders coolen Coffeeshop zu empfehlen: Im Tryst Coffeehouse kann man laut den beiden nicht nur hervorragenden Kaffee trinken, sondern in richtig chilliger Atmosphäre Cocktails und viele weitere (hochprozentige) Köstlichkeiten genießen. Das besondere and dieser Kaffeehaus/Bar/Lounge-Kombination ist, dass das Lokal immer noch von jenem Pärchen geführt wird, das es 1998 gergründet hat. Im Land der Kettengastronomie ist das durchaus etwas besonderes.
Mit dabei war ich wieder, als wir dem historischen Stadtteil Georgetown einen Besuch abstatteten. Dieser zeichnet sich durch die vielen Boutiquen und erstklassigen Restaurants aus, die in den für das Viertel typischen roten Backsteinhäusern untergebracht sind. Georgetown ist etwa 40 Jahre älter als das restliche Washington und wird von vielen als der schönste Stadtteil bezeichnet. Kein Wunder, dass er auch zu den teuersten Wohngegenden der Stadt zählt. In Georgetown waren wir übrigens zum richtigen Zeitpunkt: Just an jenem Nachmittag verteilte der sich dort befindliche Häagen-Dazs-Shop Gratis-Eis. Obwohl zwei Mitarbeiter vorbeilaufende Passanten auf das nicht zu übertreffende Angebot aufmerksam machten, nützten es viele nicht aus. Viele glaubten einfach nicht, dass es heutzutage noch etwas gratis gibt. Wir taten es - und genossen köstliche Eiscréme.
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(c) Lily |
Lustige Begegnung
Eine aus jetziger Sicht lustige Begegnung machten Daniela und Julia auf dem Old Post Office Tower. Nachdem sie einen jungen Mann "irgendwie tirolerisch" reden hörten, sprachen sie diesen an und unterhielten sich mit ihm. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass er sich ebenfalls fürs Master-Studium am MCI beworben hatte, jedoch noch nicht wusste, ob er den Studienplatz bekommen würde. Heute wissen wir, er hat ihn bekommen. Gemeinsam mit 22 anderen studiert er jetzt mit Dani und mir Entrepreneurship & Tourism - wie klein ist doch die Welt :)
Geheimtipp National Shrine
Während unseres Washington-Aufenthaltes ist sich ein Besuch des "National Shrine" leider nicht mehr ausgegangen. Ich hatte aber 2009 das Glück, mir die Kirche anzusehen. Auch wenn man nicht viel von Kirchen hält, diese muss man gesehen haben! Die erst 1960 fertiggstellte Basilika besteht aus zwei übereinander liegenden Kirchenschiffen und fasst 6.000 Menschen (3.500 Sitzplätze). Das Besondere an diesem Bauwerk ist aber nicht seine Größe, sondern die 70 mit strahlendem Mosaik ausgeschmückten Seitenaltäre. Ich muss zugeben, dass ich selten ein dermaßen beeindruckendes Bauwerk gesehen habe.
Hier gibts eine virtuelle 360° Tour im oberen Kirchenschiff - sie vermittelt einen Eindruck von der Schönheit der Kirche.
Nun gut, damit ist dieser Eintrag auch schon wieder fertiggestellt. Das nächste Posting erzählt von unserem Aufenthalt in Chicago.
Fotos von und aus Washington D.C. findet ihr wie gewohnt in der Fotogalerie, Album "Washington D.C."