Seit meiner letzten Reise im Juli dieses Jahres hat sich wieder etwas getan. Ich hatte das Vergnügen, gemeinsam mit meinen Studienkollegen 3 Wochen lang durch Asien zu cruisen. Dabei machten wir in den beeindruckenden Städten Dubai, Abu Dhabi, Singapore, Hong Kong, Macau und Shenzhen (China) Halt, um uns beindruckende Hotels und Attraktionen anzusehen sowie interessante Vorträge anzuhören. Nach dem zweiwöchigen offiziellen Teil, gönnten sich 6 von uns noch eine echte chillige Urlaubswoche in Thailand. Fotos von der gesamten Reise findet ihr in der Fotogalerie rechts!
Mit den Fotos ist es aber nicht getan. Da es sich bei der Reise ja um eine Studienreise handelte, mussten wir das Erlebte natürlich auch entsprechend geistreich reflektieren. Zu diesem Zweck wurden uns 4 Fragen mitgegeben, deren Antworten wir in einem e-Portfolio sammeln mussten. Und genau diese Sammlung habe ich nun auf diesen Blog gestellt, damit auch ihr, liebe Leser, etwas von dieser Reise habt ;) (Eine ausführliche Schilderung der Erlebnisse ist mir aus zeitlichen Gründen leider nicht möglich. Dafür dürft ihr euch gerne durch die Fotos wühlen).
Und hier gehts zum Portfolio:
Um euch noch einen schnellen Überblick über die Highlights der offiziellen Study Tour zu verschaffen, habe ich einige der besten Fotos in einem kurzen Video zusammengefasst. Viel Spaß beim Ansehen!
Und auch von unserem privaten Aufenthalt in Thailand gibt's ein kurze Fotoshow in Form eines Youtube Videos:
Längst überfällig ist er, jener Eintrag, in dem wir euch das letzte Mal von unserer genialen Norwegen-Reise berichten. Auch wenn viele schon daran gezweifelt haben, dass ich diesen Post überhaupt noch online stelle - unsere letzen eineinhalb Tage in Norwegen werde ich euch ganz sicher nicht vorenthalten. Unser Aufenthalt in Norwegen's Hauptstadt war zwar kurz, aber dafür umso lustiger! Aber wie gehabt, alles schön der Reihe nach:
Ja, unsere letzte Nacht im Zelt hatten wir offensichtlich gut überstanden. Um genau zu sein, war es wohl auch die angenehmste Nacht im Zelt: Ein perfekter, ebener Untergrund, angenehme Temperaturen, Windstille und ungewohnte Ruhe (keine Durchzugsstraße direkt neben dem Zelt) ermöglichten es, unsere ersten norwegischen Campingerfahrungen mit einem positiven Erlebnis abzuschließen.
Die letzte Fahrt mit unserem lieb gewonnenen Passat war eine ziemlich kurze und führte uns gerade einmal 93 km vom Zeltplatz in Hamar bis runter zum Osloer Flughafen Gardemoen, wo wir unseren fahrbaren Untersatz nach rund 3.300 unfallfreien Kilometern abstellten und auf öffentliche Verkehrsmittel umstiegen.
Von nun an waren wir die Verantwortung des Selberfahrens los und konnten unser Schicksal ganz in die Hände diverser Busfahrer legen. Irgendwie beunruhigend, aber es hat auch etwas Angenehmes: Man darf auch mal ein Bierchen mehr trinken ;). Und auch wenn Oslo nicht gerade der geeignetste Ort dafür ist, taten wir genau das. Aber vorher checkten wir noch schnell in unser Hostel ein. Dieses ist zwar sehr gut gelegen und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ok, dafür hab ich bei einem Hostel-Check-in aber noch nie so eine angepisste Mitarbeiterin erlebt. Das passt irgendwie nicht zu einem Hostel. Da erwartet man sich einfach gut gelaunte, nette Studenten, die einen mit einem coolen Spruch willkommen heißen und unaufgefordert mit Insider-Infos über die besten Partylocations überhäufen. Darauf warteten wir leider vergebens, weshalb wir uns selbst auf die Suche nach den guten Locations machen mussten ...
Und irgendwie war das auch gar nicht so schwer, denn die Hauptstadt Norwegens hat eine ziemlich gute Auswahl ;) Na gut, die erste Bar, die wir ansteuerten, war schon etwas komisch, dafür waren aber die darauffolgenden richtig gut ...
Richtig, 8,- Euro für ein Bier ist nicht gerade das, was man in Österreich gewohnt sind. Deshalb auch meine Bemerkung oben, dass sich Oslo nicht unbedingt zum ausgiebigen Verzehr alkoholischer Getränke eignet. Uns störten die Preise aber dennoch nicht, denn wir genossen unsere Kühlen Blonden mit Maß und Ziel. Echte Bier-Sommeliers sozusagen.
Auch das Wetter spielte mit und so konnten wir so manchen Drink auch im Freien genießen
Zwischen den einzelnen Bar-Stopps kamen wir unserer touristischen Pflicht nach und besuchten die ein oder andere Sehenswürdigkeit. Zum Beispiel die Festung Akershus, die mit ihren alten Gemäuern für eine besondere Stimmung sorgte und zudem - auf einem Hügel gelegen - einen guten Ausblick auf die Häfen der Stadt ermöglichte.
Kaum hatten wir das mittelalterliche Ambiente der Festung verlassen, holte uns das moderne Oslo wieder ein. Nur Bernie - verliebt in sein iPhone - bekam davon nicht sehr viel mit.
Nachdem wir uns im beliebten Stadtteil Aker Brygge bei T.G.I. Fridays ein weiteres Bier um rund 12,- Euro gegönnt hatten, wanderten wir wieder zurück in Richtung Innenstadt, wo wir uns vor der Kulisse des zweithässlichsten Rathauses Norwegens eine Breakdance-Vorführung anschauten.
Das Osloer Rathaus: Hässlich aber nicht unbedeutend.
Hier wird alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, der Friedensnobelpreis vergeben
Unmittelbar vor dem Norwegischen Parlament wurden wir dann auch noch unverhofft zu Helden: Von den Norwegern unbemerkt, begann es plötzlich aus einer Mülltonne zu qualmen.
Bernie und ich erkannten die brenzlige Situation sofort und machten ein vorbeifahrendes Polizei Auto darauf aufmerksam, was einen spektakulären Blaulichteinsatz zur Folge hatte. So viel Action wegen einer brennenden Mülltonne kam uns dann doch ein bisschen übertrieben vor, weshalb wir uns auch gleich wieder aus dem Staub machten und die nächste Bar aufsuchten. Nach einem weiteren 8-Euro-Bier und einem scharfen Osloer Kebab ließen wir es dann gut sein und wanderten zurück ins Hostel. Schließlich stand am nächsten Tag die Heimreise nach Österreich bevor.
Die Bier vom Vortag machten sich am Morgen zumindest noch bei Bernie bemerkbar, denn der hatte so seine Probleme aus dem Hostel zu kommen ;)
Während dem Frühstück, zwischen Butterbroten und Schinkelsemmerln, erfüllten wir unsere Verpflichtung gegenüber den Daheimgebliebenen und schrieben noch schnell ein paar Postkarten.
Ob der frühen Stunde ist es kein Wunder, dass diese zum Teil auch etwas "kreativer" ausfielen ...
Die anschließende 45-minütige Fahrt zum Flughafen nützten wir, um in Melancholie zu schwelgen. Während der 9 Tage, die wir in Norwegen verbringen durften, hatten wir so viele schöne Eindrücke gesammelt, dass uns schwer fiel, schon wieder abzureisen. Wie gerne wären wir noch weitere 9 Tage (oder Wochen) geblieben, um die vielen beeindruckenden Plätze dieses wunderschönen Landes zu entdecken. Doch die Flüge waren gebucht und auch unsere Mamas warteten schon sehnsüchtig in der Heimat auf uns. Also mussten wir wohl oder übel in den Flieger steigen ...
Dieser Gesichtsausdruck stellte sich bei Bernie erst ein, als wir kurz vor der Landung, um genau zu sein beim Vorbeifliegen an der Zugspitze - von heftigen Turbulenzen durchgeschüttelt wurden. Unser Flieger war den Luftlöchern aber locker gewachsen und so setzten wir am frühen Abend wohlbehalten am Innsbrucker Flughafen auf. Dort wurden wir bereits von meiner lieben Schwester Andrea und ihrem Markus (zur Erinnerung: Den beiden sowie meinem Bruder Tom hatten wir es zu verdanken, dass wir die Reise überhaupt in Angriff nehmen konnten) erwartet und mit einem perfekten Geschenk (die Flasche!) überrascht. Dieses Geschenk diente zurück in unserer Wohnung auch gleich als Einstieg für unser letztes "Norwegen"-Video.
Tja, wie im Video versprochen, haben wir den Blog gleich nach unserer Rückreise begonnen. Mit dem Fertiggstellen hat es zwar etwas gedauert, aber nun, gut 2 Monate danach, ist es mit diesen Zeilen endlich soweit.
Ich hoffe, dass euch das Lesen meiner (nicht immer ganz ernst zu nehmenden) Texte Spaß gemacht hat, dass auch die ein oder andere hilfreiche Info dabei war und - ganz wichtig - dass ihr uns nach den zum Teil sinnlosen Videos nicht für völlig verrückt haltet. Für uns war der Trip jedenfalls ein echtes Erlebnis, das wir so schnell nicht wieder vergessen werden.
Ich darf mich an dieser Stelle bei all jenen bedanken, die diese schöne Zeit ermöglicht haben: Bei Veronika und ihrer Familie am Lyngenfjord, bei Julia und ihren Freunden in Tolga, allen voran aber bei den edlen Spendern Andrea, Markus und Thomas und natürlich beim AWESOMEDARY Reisekumpanen Bernie Fox!
Weitere Fotos von Tag 9 + 10 gibts wie gewohnt in der Tagesgalerie zu sehen. Als krönenden Abschluss hat Bernie noch ein Video zusammengestellt, das unser Campingabenteuer in gewisser Weise Revuepassieren lässt ... FarvelNorge!
PS: In zwei Wochen werde ich gemeinsam mit meinen Studienkollegen eine 3-wöchige Asienreise antreten. Wenn es sich zeitlich irgendwie ausgeht, werde ich hier natürlich davon berichten.
Wie die Zeit verfliegt! Schon wieder sind seit dem letzten Eintrag fast 2 Wochen vergangen. Jetzt aber flott! Wie gehabt beginnt der Post mit einem Guten Morgen Video. Auch wenn die Nacht in Julias trautem Heim sehr angenehm war, gibt sich Bernie am nächsten Morgen ziemlich wortkarg ;)
Nach einem üppigen Frühstück, das Julia und ihre Arbeitskolleginnen für uns vorbereitet hatten und das auch norwegische Spezialitäten wie etwa den braunen, süßlich schmeckenden Käse beinhaltete, hieß es schließlich Abschied nehmen. Da weder Julia, noch eine der anderen Mädels Tränen vergossen, als wir ins Auto stiegen, ist wohl davon auszugehen, dass sie alle nicht ganz unglücklich darüber waren, uns endlich wieder los zu sein ;). Wir jedenfalls haben wir den Tag mit ihnen ehrlich genossen und sagen dafür noch einmal ganz kräftig DANKE!
An diesem Tag stand uns ebenfalls wieder eine nicht gerade kurze Autofahrt bevor: Insgesamt rund 400 Kilometer, die uns zuerst in den Rondane Nationalpark (B), dann in die Olympiastadt Lillehammer (C) und schließlich zu unserem Campingplatz in Hamar (D) führten. Natürlich schafften wir es auch diesmal, einige Kilometer mehr als eigentlich notwendig auf den Tacho zu spulen.
Wie erwähnt, war unser erstes Reiseziel der Rondane Nationalpark, dessen Besuch sich schon allein wegen seiner "hohen" Berge (10 Gipfel über 2000m) bezahlt machen sollte. Darüber hinaus ist dieser Nationalpark der älteste in Norwegen und gilt als wichtiges Rückzugsgebiet für große Herden wildlebender Rentiere. Als eingefleischte Naturfreunde jagten Bernie und ich unseren Passat über eine schmale, steile Straße auf ein Hochplateau rauf (natürlich unter Einhaltung der maximal erlaubten Geschwindigkeit und mit minimalem Spritverbrauch!), um die geologischen und biologischen Vorzüge dieser Gegend kennenzulernen. Am Ende der engen, steilen Straße angekommen, war plötzlich eine Entscheidung zu treffen:
Das schlechte Wetter verhinderte also, dass wir auf Tuchfühlung mit Rondanes wildlebenden Rentieren gingen (wahrscheinlich auch besser so - für beide Seiten). Dafür brachte die schnell durchgeführte demokratische Abstimmung ein klares Ergebnis: keine Zeit vergeuden und schnellstmöglich runter in die berühmte Olympiastadt Lillehammer.
Auf dem Weg dorthin wollten wir noch an einem gemütlich Rastplatz Pause machen und uns etwas Leckeres zu Mittag kochen. Aber wie's der Teufel haben will, waren die sonst so häufigen Rastplätze auf der E6 von nun an scheinbar Mangelware. Kilometerweit mussten wir das Knurren unserer Mägen ertragen, bis wir endlich einen geeigneten Ort für unsere Mittagspause fanden. Dieser war dafür mit Bänken und Tischen, WCs und ausreichend Parkplätzen ausgestattet, sodass wir uns nach Chilli con Carne mit Kartoffeln sogar noch einen halbstündigen Power napgönnen konnten.
Endlich: Schönes Wetter und ein Rastplatz in Sicht!
Etwa eine Stunde nach unserem erfrischenden Mittagsschläfchen erreichten wir voller Erwartung Lillehammer (C). Wir fuhren von der E6 ab, lenkten unseren Kombi in Richtung "Sentrum", passierten dieses ohne etwas zu sehen, das in irgendeiner Weise an ein Zentrum einer pulsierenden Stadt erinnert hätte, folgten einem vielversprechenden "Olympiaparken"-Schild, sahen auf dem Weg dorthin wieder nichts Spannendes, und landeten schlussendlich auf einem Parkplatz vor einer für uns nicht identifizierbaren Sehenswürdigkeit namens Maihaugen.
Bernies kurzzeitigem Ausflug ins Tierreich zum Trotz, ließen wir uns auch von der ersten ernüchternden Fahrt durch das Winter-Olympiastädtchen nicht davon abbringen, dem Zentrum einen zweiten Besuch abzustatten. Irgendwas musste das berühmte Lillehammer doch auch im Sommer zu bieten haben.
Nun war es also fix: Lillehammer ist im Sommer überhaupt nicht Hammer! Also schnell wieder rein ins Auto und auf in Richtung Süden.
Nach knapp 60 Kilometern, die uns entlang des Mjøsa-Sees (den größten in Norwegen) führten, hatten wir bereits wieder genug vom Fahren. Als wir bei Hamar (D) ein Campingplatz-Schild ausmachten, beschlossen wir kurzerhand, in diesem - hoffentlich am See liegenden - Campingplatz zu nächtigen. Und wieder mussten wir nun die Erfahrung machen, dass es ganz schön schwierig sein kann, ohne detaillierte Straßenkarte und Navigationssystem in einer 30.000 Einwohner-Stadt etwas zu finden. Gut eine Stunde lang (!) kurvten wir in Hamar herum, belästigten wehrlose Spaziergängerinnen mit der Bitte um eine Wegbeschreibung, bis wir endlich den verflu**ten Campingplatz auf dem Hedmarktoppen, einem Hügel über der Stadt, fanden. Wie gesagt, der Campingplatz lag zwar nicht direkt am See, sondern oben auf einem Hügel, bot dafür aber einen umso besseren Ausblick auf Norwegens größtes Binnengewässer. Die langwierige Suche hatte sich also gelohnt!
Nach erfolgreichem Zeltaufbau - übrigens dem mit Abstand schnellsten aber auch letzten dieser Reise - machte sich Haubenkoch Bernie gleich ans Werk:
Nach leckeren "hausgemachten" Penne Arrabiata nützten wir noch die vorbildich augestatteten Sanitärräume des Campingplatzes, bevor wir uns ein letztes Mal in unsere Schlafsäcke kuschelten (jeder in seinen eigenen - wir wollen keine blöden Gerüchte!).
Das wars soweit von Tag 8. Im nächsten Eintrag erzählen wir euch von unserem vorletzten Tag in Norwegen, den wir in Oslo, der Hauptstadt des Landes, verbrachten. Was man dort tun kann? Bestimmt sehr viel, wir beschränkten uns aber lediglich auf eine einzige Aktivität ... ;)
Übrigens: Auch von Tag 8 gibt es eine Tages-Fotogalerie, auch wenn diese diesmal wirklich etwas spärlich ausgefallen ist ;)
Uiuiui, nach einer ewig langen Schreibpause hab ich's nun endlich wieder geschafft, mich an den Schreibtisch zu setzen. Höchste Zeit ist es, euch von den letzten Tagen unseres Norwegen-Trips zu berichten.
Wie im vorigen Post angekündigt, gestaltete sich Tag 7 abwechslungsreich. Vom Sightseeing in der Großstadt bis hin zum Lagerfeuer auf einer norwegischen Alm war alles dabei. Wie gewohnt, lassen wir den Tag aber mit einem Guten-Morgen-Video von Bernie beginnen:
Nach diesem offensichtlich gelungenen Start in den Tag hockten wir uns also wieder gut erholt ins Auto und starteten unsere Fahrt Richtung Süden. Auf dem Plan standen 2 Stopps: Trondheim und das kleine Örtchen Tolga, welches gleichzeitig auch unser Tagesziel werden sollte. In Summe legten wir am Tag 7 etwas mehr als 400 km zurück. Rund 80 davon hätten aber wirklich nicht sein müssen - dazu kommen wir aber später ;)
Auf dem ersten Teilstück nach Trondheim hatten wir wettermäßig wieder mal richtig Glück, was sich natürlich auch auf unsere ohnehin schon gute Laune auswirkte.
Nach etwa 2 Stunden Fahrtzeit erreichten wir schließlich Trondheim (B), mit 176.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Norwegens. Da wir durch unsere Tagträumerei die entsprechende Autobahnausfahrt verpasst hatten und unsere Straßenkarte keine Detailkarte der Stadt abgedruckt hatte, dauerte es gut eine halbe Stunde länger, bis wir nach planlosem Hin- u. Herkurven endlich den Weg ins Zentrum fanden. Dort spürten wir aber scheinbar instiktiv die günstigste Parkgarage der Stadt auf und konnten so wieder etwas Zeit gutmachen.
Kaum hatten wir das Auto abgestellt, gings auf direktem Wege zum nächsten Burger King. Dort konnten wir unsere dringendsten physischen Bedürfnisse - den "Stoffwechsel" betreffend - stillen ;) Anschließend erkundeten wir, was die Stadt so alles zu bieten hat.
Der beeindruckende Nidarosdom
Leider wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht, dass dieses "Einkaufscenter" hinter uns zu den bedeutendsten Kirchen Norwegens zählt und als Nationalheiligtum gilt. Erst im Nachhinein informierten wir uns auf Wikipedia, was es denn mit dem Nidarosdom so auf sich hat. Hätten wir die Infos vorher gehabt, hätten wir uns wahrscheinlich auch das Innere des Doms mal näher angesehen.
Trondheim ist bekannt für seine Pfahlbauten. Die bunten Häuser erinnern mich fast ein bisschen an Innsbruck
Nach dem wir noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit unter die Lupe genommen hatten, zog es uns - wieder ganz instinktiv - in die Fußgängerzone Trondheims. Und dort fanden wir endlich das, war wir insgeheim wirklich gesucht hatten: Kaffee! Guten Kaffee!
Natürlich überzeugte sich Bernie zuerst von der Qualität des Produktes, bevor wir dann zur Verkostung schritten. Eines vorweg: Wir wurden nicht enttäuscht :)
Schritt 1: Geruchstest
Schritt 2: Präsentation / optischer Eindruck
Schritt 3: Die Probe aufs Exempel - die Verkostung ;)
Nachdem wir nun das Gerücht, es gäbe keinen guten Kaffee in Norwegen, als unhaltbar entlarven konnten, hatten wir unsere eigentliche Mission in Trondheim erfüllt und konnten uns zufrieden wieder ins Auto setzen.
Nun folgte eine 200 km lange Strecke nach Tolga (C), auf der wir rund 280 km zurücklegten. Wie das geht? Das erzähl ich euch gleich. Zuerst müsst ihr aber wissen, was uns in dieses schöne aber abgelegene 1600-Seelen-Dörfchen mitten im norwegischen Outback (1 Einwohner/km²) lockte. Julia, ein (abenteuer)lustiges Mädel aus unserem Heimatort Sillian macht dort oben im Zuge ihrer Ausbildung gerade ein Praktikum auf einem Bauernhof. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, nach Veronika (Lyngen Lodge) die zweite Exil-Sillianerin in Norwegen zu besuchen.
Als wir am Tag zuvor sahen, dass sich ein Besuch ausgehen würde, nahmen wir spontan Kontakt mit Julia auf und kündigten unseren Besuch an. Sie war so frei, uns den Weg zu ihrem Aufentholtsort zu beschreiben. Und wir waren uns sicher, auf Anhieb dorthin zu finden (wenn's möglich war, ohne Stadtplan die günstigste Parkgarage in Trondheim zu finden, sollte das ja wirklich kein Problem sein). Julia erklärte uns, dass das Anwesen zwischen den beiden Orten Tynset und Tolga liegen würde und dass wir nur nach einem Schild mit dem Hausnamen "Eidsvollen" Ausschau zu halten hätten. Nachdem wir die 20 km zwischen Tynset und Tolga einmal rauf und runter gefahren waren und trotz genauestem Lesen ALLER Schilder das richtige nicht finden konnten, griffen wir zum Handy und riefen Julia an. Diese zeigte sich hilfsbereit, stieg auf ihr Rad und fuhr vom Hügel runter zur Straße, wo sie uns in Empfang nehmen und auf die richtige Straße lenken wollte. Wie es der Zufall wollte, öffnete der Himmel wenige Minuten später seine Schleusen und es schüttete wie aus Eimern. Nun hieß es aber Gas geben, schließlich wollten wir verhindern, dass Julia wegen uns so richtig eingeweicht wurde. Ein weiteres Mal nahmen wir die 20 km in Angriff und wieder war weder vom Schild noch von Julia etwas zu sehen. Ungläubig und getrieben von einer leisen Vorahnung aktivierten wir das Datenroaming unseres Handys - nun konnte nur noch Google Maps helfen. Auch wenn unsere Straßenkarte keine mehr anzeigte, es musste hier noch eine zweite Straße geben. Und tatsächlich: Erst bei näherem Heranzoomen zeigte uns Google die paralell verlaufende alte Straße, auf der Julia höchstwahrscheinlich auf uns warten würde. Mit schlechtem Gewissen stieg Bernie aufs Gas und rauschte vollen Spurrinnen zum Trotz Richtung vereinbarten Treffpunkt. Und diesmal wurden wir fündig: Das gesuchte Schild stand wie beschrieben neben der Straße und auch Julia war da. Sie kauerte unter dem Dach eines winzigen Müllhüttchens und suchte so Schutz vor dem strömenden Regen. Zu unserer Überraschung war sie nicht mal sauer, sondern schien sich sogar ein wenig zu freuen uns zu sehen :)
Im Haus der Familie Gunhild Skattebu und Ola Jordet trafen wir sehr zu unserer Freude auf einen Haufen junger Leute. Eldri und Hans-Ola, die beiden Kinder des Hauses, Audun, ein Studienkollege von Hans-Ola, sowie Helena und Marlene, die beiden Arbeitskolleginnen von Julia, bereiteten uns einen herzlichen Empfang. Dazu gabs auch noch Kaffee und einen leckeren Kuchen, den Julia extra für uns gebacken hatte! Und als Krönung wurden wir auch noch dazu eingeladen, im Haus zu übernachten - somit konnte unser Zelt eine weitere Nacht ungenützt bleiben.
Nach einem unterhaltsamen Kaffeeklatsch - endlich konnten wir auch mal Einheimischen reden, die nicht an einer Tankstelle oder auf einem Campingplatz arbeiteten - führte uns Julia durch das Anwesen und zeigte uns ihren Arbeitsplatz.
Julias Reich: der Kräutergarten
Hier werden die Kräuter getrocknet, um sie später zu Tee verarbeiten zu können
Nach dieser interessanten Führung durch das Anwesen der Familie hatten wir aber noch nicht alles gesehen und auch erst die Hälfte der Familie kennengelernt. Die Eltern und die jüngere Schwester von Hans-Ola und Eldri verbrachten den Abend auf ihrer Alm, die sich ca. 10 Autominuten oberhalb des Hauses befindet. Die Frage, ob wir Lust hätten da hoch zu fahren, beantworteten wir natürlich mit einem klaren JA! Also stiegen wir gegen 23.30 Uhr allesamt nochmal ins Auto und fuhren hoch auf die Alm.
Dort hatten Gunhild und Ola sowie zwei ihrer Freunde bereits ein großes Lagerfeuer entfacht, um mit dem Rauch Mosquitos zu vertreiben und gleichzeitig für wohlige Wärme zu sorgen. Während wir mit dem ein oder anderen Bierchen und/oder Irish Coffee verwöhnt wurden, sorgte die langsam untergehende Sonne für eine einzigartige Stimmung.
Der Abend auf der Alm gestaltete sich nicht nur stimmungsvoll, sondern auch äußerst interessant. Eldri und ihre Schwester führten uns in die uralten Hütten der Alm, die uns einen guten Eindruck davon vermittelten, wie die Menschen hier vor langer Zeit lebten. Und Ola, ein begeisterter Jäger, ließ uns wissen, dass es hier oben Wölfe und Bären gibt und schilderte, wie er immer wieder auf Bärenjagd gehen muss, um die Nutztiere der Bauern vorm Gefressenwerden zu bewahren. Als sich die Sonne mitten in der Nacht schlussendlich doch verabschiedete und es langsam kühl wurde, verabschiedeten wir uns von Gunhild, Ola & Co. und fuhren wieder runter ins Tal. Dort angekommen führte uns Julia zu unserem Schlafplatz:
Einen urigeren und gemütlicheren Schlafplatz als diesen kann man sich wohl kaum vorstellen. Wie ihr euch denken könnt, haben wir hier besonders gut geschlafen!
Im nächsten Posting (das nicht mehr so lange auf sich warten lassen wird) erzählen wir euch von Tag 8, dem vorletzten Tag unserer Reise, der mit einem vorzüglichen Frühstück im Hause Gunhild Skattebu und Ola Jordet begann, uns in die Olympiastadt Lillehammer führte und auf einem Hügel über dem größten See Norwegens endete.
Nun möchten wir aber die Gelegenheit nützen und uns hoch offiziell bei Gunhild und Ola, ihren drei Kindern und ihren Mitarbeiterinnen, allen voran aber bei Julia für den grandiosen Abend bedanken - er wird uns mit Sicherheit sehr lange in guter Erinnerung bleiben!